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Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege beleuchtet Museum Abteiberg.

Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege : Museumsfassade ziert Cover

Als einer der konsequentesten postmodernen Museumsbauten in Deutschland wurde das 1982 eröffnete Museum Abteiberg 2017 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach aufgenommen. Jetzt hat das Gebäude nicht nur seinen Weg in das 47. Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege gefunden – obendrein ziert seine Fassade auch das Cover der Veröffentlichung.

Das rund 40 Jahre alte Museum Abteiberg gehört zu den jüngsten Denkmälern im Rheinland – für den Landschaftsverband Rheinland (LVR) bzw. dessen Amt  für Denkmalpflege Anlass genug für eine Rückschau und die wissenschaftliche Einordnung aus denkmalpflegerischer Perspektive. Nadja Fröhlich, M.A., die seinerzeit das 60 Seiten starke Gutachten erstellt hatte, auf deren Grundlage das Museum seinen Status als Denkmal verliehen bekam, hat sich in einem Aufsatz noch einmal intensiv mit dem schon zur Zeit seiner Eröffnung gefeierten Museumsbau des Pritzker-Preisträgers Hans Hollein auseinandergesetzt. Ihr Urteil zum Museum: „Dieses Gebäude ist ein Gesamtkunstwerk, das auch international für Aufsehen gesorgt hat.“ Hollein habe hier einen vielschichtigen und vielseitigen Bau geschaffen, der immer wieder neue Details entdecken lässt.

Der Aufsatz von Nadja Fröhlich findet sich neben zahlreichen weiteren Beiträgen – etwa über die Gartenkunst der Moderne in Köln und Düsseldorf, über eine Kapelle aus der Zeit des Nationalsozialismus in Essen oder auch über die ehemalige Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach – im jetzt erschienenen 47. Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege. Doch damit nicht genug der Ehre für das Museum Abteiberg: Obendrein ziert die kunstvolle Glasfassade des Baus noch das Titelbild des Buches – ein Umstand, der den Beigeordneten Dr. Gert Fischer vom Dezernat Bildung, Kultur, Sport der Stadt Mönchengladbach mit Stolz erfüllt.

„Die Zeiten, in denen modernere Bauten keinen Platz in der Denkmalpflege hatten, sind vorbei“, so Fischer bei der Vorstellung des Jahrbuchs diese Woche direkt vor Ort im Museum Abteiberg. Eine Einschätzung, die auch Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke vom LVR-Amt für Denkmalpflege Rheinland teilt, wenngleich sie auch betont, dass neben Eigentümern, Behörden, Architekten und Planern zudem die Gesellschaft eine wichtige Rolle im „System Denkmalpflege“ spiele. So brauche es eben auch immer die Akzeptanz der Öffentlichkeit. „Hier müssen wir manchmal echte Überzeugungsarbeit leisten, dass ein bestimmtes Bauwerk es verdient hat, als Denkmal geführt zu werden“, räumt Pufke ein.

Das Museum Abteiberg und sein Status als Denkmal sind in Mönchengladbach – trotz der Tatsache, dass es sich um ein noch verhältnismäßig junges Gebäude handelt – derweil relativ unumstritten. Zumindest wisse jeder, der mit dem Gebäude zu tun hat, um seinen historischen Wert, sagt Dr. Gert Fischer. Jegliche Vorstöße, das Konzept Holleins baulich aufzubrechen, seien daher bislang auch immer schon auf der Verwaltungsebene gescheitert.