: Jüdischer Alltag und Kultur

Doch, auch 2019 sind bei uns Menschen mit jüdischem Glauben immer noch Anfeindungen ausgesetzt. Vielleicht weil vieles aus dem jüdischen Alltag den meisten Bürgern fremd ist. Die JüdischenKultur Tage Rhein-Ruhr bieten eine Gelegenheit, jüdische Literatur, Tradition, Musik, Film, Literatur und jüdischen Alltag kennen zu lernen.

. Was macht eigentlich koschere Küche aus und wie backt man Challa, das Weißbrot für den Shabbat? Wie hört sich Hebräisch an? Was bedeutet die Symbolik von Ecclesia und Synagoge, die auch am Münster zu finden ist? „Wenn Nichtjuden vom Judentum hören, dann sollen sie nicht nur an die sechs Millionen umgebrachte Juden denken“, sagt Dr. Leah Floh, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach, „wir sind da!“ Die moderne jüdische Kultur zu pflegen und dabei die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen, das sei der Gedanke, unter dem auch die JüdischenKultur Tage Rhein-Ruhr entstanden seien.

Vom 28. März bis 14. April haben Nichtjuden die Möglichkeit, einen Einblick in jüdischen Alltag und Kultur zu gewinnen und mit Juden ins Gespräch zu kommen. Das Motto heißt in diesem Jahr „Zuhause“ und Mönchengladbach ist eine von 15 Städten in NRW, die eine Fülle von kulturellen Angeboten machen.

Vom Film „90 Minuten - Bei Abpfiff Frieden“, über die Synagogenführung und den Workshop koschere Küche bis zur Lesung mit Sabine Bode in der Stadtbibliothek und der Ausstellung des New Yorker Video-Künstlers Karl Nussbaum im Rheydter Schloss, gibt es 13 Veranstaltungen, die in der Zusammenarbeit der Jüdischen Gemeinde und dem Kulturbüro der Stadt entstanden sind. Die Kulturtage starten in Mönchengladbach am Sonntag um 16 Uhr mit einem Film über die Lebensgeschichte des schillernden Kosmopoliten Essad Bey im Haus Zoar.

„Ich bin stolz darauf, dass Mönchengladbach schon seit 2002 bei den JüdischenKulturtagen mitwirkt“, sagt Dr. Thomas Hoeps, Leiter des Kulturbüros. Das sei nicht von außen aufgepfropft, sondern gewachsen, freut sich auch Kulturdezernent Dr. Gert Fischer. Das vollständige Programm liegt gedruckt in einer Auflage von 3 000 Stück aus. Verantwortlich dafür zeichnet vor allem Sophia Roggenbuck, Volontärin im Kulturbüro.