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: Kater Freddy auf Jück in Neuwerk

: Kater Freddy auf Jück in Neuwerk

Kater Freddy ist nicht von hier. Vor ein paar Wochen kommt er mit seinem Besitzer Thomas Pauli von Geilenkirchen nach Neuwerk, weil seine Halsentzündung in der Tierklinik behandelt werden soll. Etwas später – Freddy liegt zum Aufwachen von der Narkose in seiner Transportbox – soll es nach Hause gehen. Auf dem Weg zum Auto passiert es. Freddy ist schon wach und von dem ganzen Prozedere gestresst. Und: Die Transportbox ist nicht richtig zu. Freddy springt raus und flüchtet in Richtung Felder. Eine nervenaufreibende Suche beginnt...

Thomas Pauli ist völlig entsetzt. Er denkt, er sieht seinen Freddy nie mehr wieder. Seit fünf Jahren lebt der hübsche Kater bei ihm. „Freddy!“, ruft er. Immer wieder. Dann läuft er los. Stundenlang sucht er verzweifelt, schaut hinter jeden Baum, jeden Busch. Erschöpft fährt er irgendwann nach Hause. Aufgeben ist aber keine Option.

Pauli wendet sich an den Verein „Tasso“, der ein Melderegister für gechipte Katzen führt. „Tasso“ erstellt ein Fahndungsplakat, Paulifährt mit Freundin Melanie nach Neuwerk, wo sie 70 Flyer in den Briefkästen und an Laternenpfählen verteilen. Schnell lernen sie dabei Gladbacher kennen, die helfen wollen. So wie Michael Brüggen und seine Familie. Alle beteiligen sich an der Suche. Tagelang laufen Sie die Umgebung ab, „Freddy“ hallt es immer wieder über die Felder. Doch der Kater bleibt verschwunden.

Pauli engagiert einen Trainer mit seinem Spürhund, der auf die Tiersuche abgerichtet ist. Freddys Körbchen diente als Geruchsprobe. Doch die Spürnase nimmt zwar Spur auf, findet Freddy aber nicht.

Die folgenden Nächte verbringt Pauli allein mit Taschenlampe am Feldrand. Wieder vergeblich. Unterstützung muss her: Aufrufe in verschiedenen Facebook-Gruppen, Anfrage beim Tierschutzverein, beim Bauhof, bei der Feuerwehr, beim Ordnungsamt und bei Tierärzten in der Umgebung. „Bitte meldet Euch, wenn Ihr einen kleinen, verängstigtenKater seht.“

Der Tierschutzverein „Katzenbande“ schließlich leiht Pauli zwei Lebendfallen, die Freddy mit Futter locken sollen. Per App soll ein „Fallenmelder“ anzeigen, wenn Freddy im Käfig gelandet ist. Die Falle fängt aber leider nur andere Katzen, Igel und Marder ein. Eine neue Strategie muss her. Eine Fotofalle wird in der Nähe der Tierklinik aufgebaut. Ein erstes Lebenszeichen macht Mut: Freddy wird geblitzt, wie er an einen Fressnapf geht.

Dann erscheint im Extra-Tipp eine Suchanzeige. Bald melden sich Leser, die Freddy gesehen haben. Als einer angibt, er habe Freddy hinter einer Hecke gesehen, fährt Pauli sofort hin. Und tatsächlich: Als sein Besitzer ihn ruft, traut sich der Kater heraus. Erst zaghaft, dann ein Stückchen näher, dann auf Paulis Arm und schließlich in sein Auto.

  • Die Protagonisten der Gedenkfeier unter anderem
    Gedenkfeier zur Reichspogromnacht im Rathaus Abtei : Mahnung für ein „Nie wieder“
  • Erhielten die Ehrenamtskarte: Ingrid Clemens, Maria
    Anerkennung : Ehrenamtskarte für Engagierte
  • Graffitikünstlerin Isabelle Hoffmann und Jugendsozialarbeiter Arne
    Graffiti als Aufwertung des Viertels : Sprayen gegen die Tristesse

Katerchens Abenteuer ist zu Ende. Zurück in seinem Zuhause in Geilenkirchen, ist Freddy noch etwas schreckhaft. Aber das wird sich legen. Das Erstaunliche: Mit seiner Infektion ist Freddys Immunsystem allein fertig geworden. Er ist kerngesund. Und Thomas Pauli bedankt sich überglücklich bei den vielen hilfsbereiten Menschen, bei der „Katzenbande“ und dem K-9-Stützpunkt Niederrhein, die bei der Suche geholfen haben. „Es ist unfassbar positiv, wie sich Leute ehrenamtlich engagieren, um entlaufene Tiere wieder zu finden. Ohne Menschen wie die engagierte Tierschützerin Cäcilia Mengerssen hätte ich Freddy nie mehr gefunden“, sagt er.