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: Kirchenfester: Schon gesehen?

: Kirchenfester: Schon gesehen?

Mönchengladbach ist überdurchschnittlich reich mit Kirchenfenstern gesegnet – nur von vielen wird gar keine Notiz genommen. Mit dem Flyer „Sehhilfe Glasmalerei - im alten Zentrum Mönchengladbachs“ soll den Menschen zumindest schonmal für einen Teil die Augen geöffnet werden.

Wie eine Diashow projiziert die Sonne die Motive der Kirchenfenster der Südwand des Münsters auf die gegenüber liegende Seite, ein Feuerwerk an Farben – das aber von vielen gar nicht richtig zur Kenntnis genommen wird. „Solche Fenster sind nicht einfach die Fortsetzung der Wand“, sagt Dr. Annette Jansen-Winkeln, die zusammen mit Ehemann Ernst die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. betreibt und seit 2003 Glasmalerei in sakralen und nicht sakralen Gebäuden in NRW, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, im niederländischen Limburg und Luxemburg dokumentiert. „Am Ende werden wir rund 150000 Malereien als Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen festgehalten haben“, sagt sie.

Mit ihrer Hilfe und auf Initiative des Kulturausschussvorsitzenden Reinhold Schiffers hat der Kulturjournalist Armin Kaumanns einen Flyer erarbeitet, der Besuchern und Bürgern in Mönchengladbach die Augen öffnen soll für den Schatz der Kirchenfenster in Alt-Mönchengladbach. „Es hat mich geärgert, dass so viele verborgene Schätze in Mönchengladbach nicht wahrgenommen werden“, sagt Reinhold Schiffers.

Mit finanziellen Mitteln des Fördertopfes „Heimat-Scheck“ des Landes NRW hat Kaumanns geschickt aus einer großen Fülle von Informationen ein unterhaltsames Faltblatt gemacht. So findet man in „Sehhilfe Glasmalerei“ Kurzinformationen, die Lust auf mehr machen sollen – Info über berühmte und kostbare Kirchenfenster, solche mit den „Graffitis“ unserer Vorfahren, im Münster-Schutt Wiedergefundenes und über den Mönchengladbacher Glasmaler Ernst Jansen-Winkeln (1904 bis 1992), Schwiegervater von Annette Jansen-Winkeln und Künstler, der sich nach dem Krieg für die Wiederherstellung der zerstörten Münsterfenster eingesetzt hat. Die Marketinggesellschaft MGMG hat das Thema zudem in ihren Internetauftritt deinmg.de integriert. „Wir wollen zeigen, was die Stadt an Schönheiten zu bieten hat“, sagt Alice Welters-Dahmen, Projektleiterin Marketing bei MGMG.

Dass in dem Faltblatt nur die Citykirche, St. Albertus, St. Barbara und die Christuskirche vorkommen, sei kein Qualitätsurteil, so Kaumanns. Die Aufgabe sei zunächst auf Alt-Mönchengladbach beschränkt gewesen und sollte einen Fußmarsch von zwei Stunden nicht überschreiten.

In 1000er Auflage sollen die Flyer für Tagestouristen, Fußballfans und andere Besucher bereit liegen.