1. Mönchengladbach
  2. Meine Heimat

: Kneipen sterben immer mehr aus

: Kneipen sterben immer mehr aus

Innerhalb von zehn Jahren haben 55 Gastro-Betriebe in Mönchengladbach geschlossen. Zwischen 2007 und 2017 hat damit jede achte Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele zugemacht. Zuletzt zählte die Stadt 399 gastronomische Betriebe, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt.

Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts – und warnt vor einem weiteren Kneipensterben. „Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen mit dem Sportverein – die Gastronomie steht für ein Stück Lebensqualität“, sagt NGG-Geschäftsführer Karim Peters. Mit den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein wichtiger Teil der Alltagskultur auf dem Spiel, es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in Gefahr.

Peters macht für den Trend unter anderem die harten Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich. „Nachts und am Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr. Deshalb hat die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen“, so der Gewerkschafter. Ein entscheidendes Mittel gegen das „Gastro-Sterben“ sei deshalb, die Branche bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier „einen wichtigen Schritt“ gemacht.

Aber auch den Wirten selbst fehle oft ein Nachfolger, um den Betrieb weiterzuführen, so Peters. „Außerdem müssen sich die Gastronomen gegen Pleiten absichern. Dazu gehört das nötige betriebswirtschaftliche Know-how. Genauso aber originelle Ideen, wie man eine Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute macht.“ Die Gewerkschaft NGG sieht dabei auch die Verbraucher in der Verantwortung. „Statt das Feierabendbier zuhause zu trinken, kann man einfach mal wieder in die Kneipe gehen“, so Peters.