: Kooperation intensiviert

Seit gut 30 Jahren bereits gibt es zwischen der städtischen Kreisbau AG und dem Franz-Meyers-Gymnasium eine enge Zusammenarbeit. Diese wurde nun mit der gemeinsamen Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung auf eine neue Stufe gehoben.

Mehr Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit soll der bestehenden Kooperation zukommen – das war der Grundgedanke, als sich beide Partner im April auf die offizielle, auch schriftlich fixierte Vereinbarung einigten.

„Was wir heute vertraglich besiegeln, leben wir im Grunde schon schon seit drei Jahrzehnten“, sagte Hans-Jürgen Meisen, Vorstandsvorsitzender der Kreisbau, bei der Unterzeichnung der Unterlagen in dieser Woche. So habe es über 30 Jahre immer wieder Berührungspunkte mit dem Franz-Meyers-Gymnasium in Form von Projekten, Unterricht und Praktika gegeben. Die Kooperation mit der Schule sei für beide Seiten gewinnbringend, betonte Meisen. Am Ende sei es nämlich die Verantwortung sowohl der Schulen als auch der Unternehmen, jungen Menschen zu einer authentischen Begegnung mit der Wirtschaft zu verhelfen. Dadurch werde letztlich nicht nur viel für die Berufsorientierung getan, sondern auch die Unternehmen könnten so ihre Ausbildungsberufe vorstellen und auf diesem Weg die „Fachkräfte von morgen“ finden. Generell stellte Meisen fest, dass sich Schule heute viel mehr als früher mit dem Themenfeld Beruf und Berufsinhalte auseinandersetzen müsse.

Das sieht auch Armin Bruder so. Durchaus selbstkritisch räumte der Leiter des Franz-Meyers-Gymnasiums ein, dass sich gerade die Schulform Gymnasium in der Vergangenheit zu sehr als akademischer Elfenbeinturm „ohne wirklichen Kontakt zur wahren Welt“ positioniert hätte. Die Kontakte zu externen Partnern, vor allem in der Wirtschaft, seien aber sehr wichtig, betonte Bruder. Deshalb freue er sich auch über die enge Zusammenarbeit mit der Kreisbau AG und die hohe Affinität zum Bereich Schule, die die Verantwortlichen dort auszeichne.

Das Thema Wirtschaft – das sieht die Vereinbarung vor – soll künftig im Unterricht am Franz-Meyers-Gymnasium deutlich zu finden sein. Zwar werde es ein eigenes Unterrichtsfach Wirtschaft nicht geben, so Bruder, jedoch sollen in verschiedenen Fächern auch ökonomische Themenaspekte aufgegriffen werden.

Interessant: Auch Lehrer sollen im Zuge der Kooperation künftig die Möglichkeit haben, für ein, zwei Tage bei der Kreisbau im Rahmen eines Kurzpraktikums reinzuschnuppern. So sollen sie eine höhere Sensibilität für die Arbeitsabläufe in der freien Wirtschaft und somit auch für das, was ihre Schüler im Praktikum erleben, entwickeln. „Die Nachfrage seitens der Kollegen ist hier sehr hoch“, weiß Armin Bruder zu berichten. Er selbst wolle einer der ersten sein, die an diesem Angebot teilnehmen.