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: Läuft – seit über zwei Jahren!

: Läuft – seit über zwei Jahren!

Seit 2017 läuft aus einem Rohr auf der Höhe, wo der Bottbach in die Niers fließt, in unregelmäßigen Abständen eine weiße Flüssigkeit in die Niers. Anne R.* dokumentiert das seit November 2017. Hajo Siemes, Umweltbeauftragter der Grünen, hat die weiße Brühe bereits im Mai 2017 gemeldet. Was da genau in die Niers suppt, darüber gibt’s viele Vermutungen – geklärt ist es nicht.

Anne R.* geht regelmäßig mit ihrem Hund an der Niers spazieren. Im November 2017 fällt ihr das erste Mal eine trübweiße Flüssigkeit, die aus einem Rohr in die Niers gelangt, auf. Als sich die Beobachtung wiederholt, beginnt sie, diese zu dokumentieren. Bis November 2019 hat sie zig Fotos gemacht: 2017, 2018, 2019, immer wieder, an unterschiedlichen Tagen, dasselbe Bild. Manchmal ist die Niers richtig trüb. Im April und im Mai 2019 informiert sie Stadt, Niersverband, mags und NABU. Was folgt, sind Mutmaßungen. Dass es wahrscheinlich nichts Schlimmes sei. Vielleicht helle Sande, die vom Regen ausgewaschen werden. Vielleicht auch Milch, die von einer Molkerei in der Nähe ins Wasser gelangt sei. Proben werden scheinbar nicht genommen, keine Analyse gemacht, keine Fakten geschaffen. Das bewährte Schwamm-drüber-Prinzip.

Im November meldet sich Anne R. beim Extra-Tipp. Der hakt nach. Wird weiterverwiesen. Und schließlich von der Stadt „beruhigt“. „Diese kurzzeitigen Verunreinigungen treten offenbar häufig im Zusammenhang mit stärkeren Regenereignissen auf, und dann lediglich kurzzeitig, sodass die Ermittlung einer möglichen Fehleinleitung, zum Beispiel über die Kanalisation, bislang vom Fachbereich Umwelt nicht abschließend erfolgen konnte.“Zusammen mit der Unteren Wasserbehörde sei man aber da dran.

Ah, ja. Seit April 2019? Oder vielleicht sogar sogar bereits seit Mai 2017? Denn weitere Recherchen führen zu Hajo Siemes, dem Umweltbeauftragten der Grünen, der erklärt, dass er die weiße Flüssigkeit bereits am 7. Mai 2017 bemerkt und angezeigt habe.

Wird da nicht kommuniziert zwischen den zuständigen Behörden?

Die NEW, erfährt der Extra-Tipp, weiß erst seit Anfang November von dem Fall und kümmere sich gemeinsam mit der Stadt darum. Fragt sich nur: Wann? Möglich, dass alles harmlos ist. Aber was, wenn nicht? Hajo Siemes hat „das Gefühl, dass die jetzt aufgefordert sind, der Sache auf den Grund zu gehen“. Bei der nächsten Umweltausschusssitzung will er bei der Stadt nachfragen...

*Name ist der Redaktion bekannt