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Mönchengladbacher Ergebnisse Kundenbefragung "Vitale Innenstädte"

Kundenbefragung „Vitale Innenstädte“ : Note 2,9 für Mönchengladbach

Im Durchschnitt eine 2,9 – so bewerten die Kunden*innen die Innenstädte von Mönchengladbach und Rheydt. Städte mit einer vergleichbaren Größe kommen auf einen Notendurchschnitt von 2,6.

Bereits 2018 hatte das Institut für Handelsforschung die Kundenbefragung „Vitale Innenstädte“ im Auftrag der WFMG  - Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH durchgeführt, damals schnitt Mönchengladbach insgesamt mit einer 2,8 ab. Befragt wurden nun wieder 1 000 Menschen an zwei Tagen im September (Donnerstag und Samstag) in den beiden Innenstädten. Gladbach erzielte dabei wie im Vorjahr eine 2,7, Rheydt verschlechterte sich leicht von 3,0 auf jetzt 3,2. Bundesweit wurden 58 000 Passanten befragt, dabei wurde 35 NRW-Städte erfasst.

Verändert hat sich in den Zentren seitdem also nicht viel. Trotz Lockdown sei Corona nicht die Ursache, sondern allenfalls ein Brandbeschleuniger für die Probleme des Handels, führte Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der WFMG, bei der Präsentation der Ergebnisse aus. Und: Der Online-Handel treffe die Bedürfnisse vieler Zielgruppen besser als der stationäre Handel.

Der typische Kunde kommt aus Mönchengladbach (77,2 Prozent) und ist im Durchschnitt 46,1 Jahre alt. Junge Menschen zwischen bis 25 Jahre sind unterdurchschnittlich repräsentiert. Als Gründe nennt diese Zielgruppe fehlende Erlebniswerte und Lebendigkeit. „Hier müssen wir neue Anreize schaffen, um das Kaufverhalten zu ändern“, betonte Schückhaus. Dies sei aber kein reines Gladbacher Problem, „nur hier etwas stärker ausgeprägt“.

58,4 Prozent der Befragten kommen zum Einkaufen oder Bummeln in die Stadt, 30,9 Prozent für einen Gastronomiebesuch. Behördengänge, Dienstleistungen und Wohnen spielen nur eine gerine Rolle, ganz schlecht schneidet das Freizeit- und Kulturangebot ab. Hier liegt die Stadt mit nur 5,7 Prozent weit unter dem Ortsgrößendurchschnitt von 15,1.

Das Einzelhandelsangebot wird insgesamt als gut bewertet, Defizite gibt es wie schon 2018 in den Sortimenten Wohnen/Einrichten und Spiel/Sport. Bei der Lebensmittelversorgung schneidet Mönchengladbach sogar besser ab als der Ortsgrößendurchschnitt. Allerdings liegt die Verweildauer der Kunden im Vergleich mit anderen Städten unter dem Durchschnitt. Die Kundinnen und Kunden vermissen in erster Linie Sehenswürdigkeiten und die Möglichkeit, Neues zu entdecken. „Ambiente, Aufenthaltsqualität und Erlebniswert müssen in Angriff genommen werden“, so das Fazit von Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

Das beste Ergebnis erzielen die Innenstädte in Mönchengladbach und Rheydt bei der Frage nach der Erreichbarkeit mit dem PKW und dem Parkplatzangebot. Hier erhält Mönchengladbach die Bestwerte für seine Ortsgrößenklasse. Bei der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und mit dem Fahrrad gibt es aber noch Verbesserungsmöglichkeiten, obwohl der Anteil derer, die die Innenstadt mit dem Fahrrad aufgesucht haben, deutlich gestiegen ist.

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Ein wichtiges Instrument: die Digitalisierung des Handels. „Der Handel muss sich digital präsentieren, um seine Kunden auch in der digitalen Welt zu erreichen und dadurch zukunftsfähig zu bleiben“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „In diesem Bereich ist bei vielen Händlern in den vergangenen Monaten eine Menge passiert.“ So gewinnen etwa Abholstationen für online bestellte Waren bei den unter 40-Jährigen an Akzeptanz. Als Beispiel wurde hier die Fashion-Box genannt, die digitalen und stationären Handel miteinander verbindet. „Online bestellte Ware in der Stadt abholen, dann in der Gastronomie vielleicht noch einen Kaffee trinken, dieses Angebot kennen viele Leute noch nicht. Ich wünsche mir, dass Mönchengladbach hier Pionier wird“, so OB Felix Heinrichs.