: Muss ja nicht immer Hollywood sein

Der Film „Traumfabrik“ über eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer klassischen DEFA-Filmproduktion in Babelsberg in den 1960ern ist unlängst in den deutschen Kinos gestartet. Aus diesem Anlass kamen die Hauptdarsteller Emilia Schüle (bekannt aus „Charité“) und Dennis Mojen (New Faces Award 2015 für sene Rolle im „Franken-Tatort“) ins Comet Cine Center nach Mönchengladbach und stellten sich dort den Fragen des Publikums – und von Extra-Tipp-Redakteur Thomas Hippel.

Frau Schüle und Herr Mojen, in „Traumfabrik“ spielen Sie beide das Liebespaar Emil und Milou. Was können die Zuschauer von dem Film erwarten?

Emilia Schüle: Es gab in den vergangenen Jahren zwar einige Romantic Comedys, aber „Traumfabrik“ ist der erste wirklich große Liebesfilm in Deutschland seit langer Zeit. Der Film verfügt über große Bilder, ist sehr emotional und er erzählt eine Geschichte über Träume und darüber, dass Liebe keine Grenzen kennt. Und er ist zudem auch eine Liebeserklärung an den Film an sich. Teilweise geht es dabei auch recht lustig zu.

Dennis Mojen: Ich finde ja, dass Kino immer auch Erlebniskino sein sollte. Die Menschen wollen nun einmal auf höchstem Niveau unterhalten werden, und ich glaube, dass unser Film genau das tut. „Traumfabrik“ ist Erlebniskino auf höchstem Niveau. Hier können die Zuschauer weinen, lachen, hier kriegen sie alles geboten.

Die Dreharbeiten in den Filmstudios in Babelsberg waren doch sicher von einer ganz besonderen Atmosphäre geprägt, oder etwa nicht?

Dennis Mojen: Für mich definitiv, es war ja auch meine allererste Hauptrolle, und für einen jungen Schauspieler ist so eine Erfahrung natürlich etwas ganz Spezielles. Wenn man da zum Beispiel in die Marlene-Dietrich-Halle kommt… da steht einem schon zwangsläufig der Mund offen.

Emilia Schüle: Man muss auch sagen, dass wir wirklich komplett eingetaucht sind in diese Welt. Wir haben ja die ganzen Dreharbeiten über in Babelsberg gewohnt. Es war echt eine schöne Erfahrung.

Frau Schüle, Sie haben schon im Kino und im TV Rollen gespielt. Was macht Ihnen mehr Spaß und wo sehen Sie Unterschiede?

Emilia Schüle: Ich mag beides, denn es ist schön, immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt zu werde. Auch bei „Traumfabrik“ gab es einige davon, zum Beispiel musste ich für meine Rolle zwei Monate Tanzunterricht nehmen. Von allen Projekten, die ich bis jetzt machen durfte, war dieses dann auch eines der schönsten. Es gab ganz viel, worauf man sich freuen konnte. Mal waren Piraten am Set, dann waren wir plötzlich in Ägypten, es gab Elefanten und eine Szene mit 100 Gänsen. Beim TV hat man das natürlich meist nicht so in diesem Maße, wobei es aber ja auch dort inzwischen einige sehr aufwendige Produktionen gibt, wie zum Beispiel „Babylon Berlin“.

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Herr Mojen, Sie sagten ja gerade, dass Sie in „Traumfabrik“ Ihre erste große Hauptrolle spielen. Wie fühlt sich sowas an und geht man da nicht auch mit einer gewissen Nervosität an die Sache ran?

Dennis Mojen: Es war schon ein wenig Nervosität da. Gerade auch, als mir bewusst wurde, welche Größenordnung dieses Projekt hat. Andererseits motiviert einen sowas aber natürlich besonders, auch wenn ich im Grunde jede Rolle mit der gleichen Intensität angehe. Die Leute wollen ja schließlich unterhalten werden. Und warum sollte jemand Geld ausgeben, wenn er dann nur 70 Prozent von mir kriegt?

Wie würden Sie beide denn Ihre jeweilige Rolle in dem Film mit einigen wenigen Worten beschreiben?

Dennis Mojen: Emil zeichnet sich durch seinen Glauben an das Gute und seine Intuition aus. Er sieht etwas, er fühlt etwas, und danach handelt er dann. Das finde ich sehr inspirierend.

Emilia Schüle: Milou ist da schon etwas verkopfter als Emil. Im Gegensatz zu ihm hat sie aber einen großen Traum. Der Film greift dabei auch die Frage auf, was schlimmer ist: einen unerfüllten Traum zu haben oder gar keinen Traum, für den man kämpft. Am Ende ist es dann Emil, der Milou auf den richtigen Weg bringt.

Was macht für Sie eine Rolle interessant und gibt es bestimmte Ziele oder Träume, die Sie als Schauspieler haben?

Dennis Mojen: Für mich ist einfach die Geschichte wichtig, die meine Rolle zu erzählen hat. Welches Ziel hat der Charakter? Was treibt ihn an? Erstrebenswert wäre es für mich auf jeden Fall, mal Teil einer internationalen Produktion zu sein. Das stelle ich mir jedenfalls aufregend vor. In Italien, Frankreich oder Skandinavien gibt es ja zum Beispiel ein sehr breites Spektrum an guten Filmen … es muss ja nicht immer Hollywood sein.

Emilia Schüle: Bei Rollen gibt es für mich mehrere Faktoren, die sie interessant machen können, nämlich einmal die Rolle selbst, dann die Zeit, in der der Film spielt, und außerdem bestimmte Kollegen oder Regisseure, mit denen man immer schon mal zusammenarbeiten wollte. Und damit wären wir dann auch schon beim zweiten Teil der Frage … ich würde gerne mal mit Regisseuren wie Christian Schwochow oder Caroline Link drehen.