: Neue Grundgesetze kommen

Schilder mit den Grundgesetzen auf den Parkbänken im Viertel – die seit Anfang 2019 laufende Aktion des VdK Ortsverbandes Neuwerk/Lürrip kommt gut an bei den Neuwerkern. Jetzt stehen die nächsten beiden Grundgesetze fest – die Aktion geht weiter.

Für die Neuwerker gehören sie längst zum Straßenbild. Seit Anfang des Jahres zieren ausgewählte Artikel aus dem Grundgesetz, welche Anwohner und Vereine im Jubiläumsjahr des Grundgesetzes ausgesucht haben, die Sitzbänke in Neuwerk, Bettrath und Uedding. Jetzt stehen die nächsten Grundgesetze fest, die in der Siedlung Engelbleck und in der Grünanlage Piepersweg künftig auf den Sitzbänken nachzulesen sein sollen. Grundlage ist eine Umfrage, die Dagmar Pardon-Neuenhaus, Vorsitzende des VdK Ortsverbands Neuwerk/Lürrip, und ihr Vorstandskollege Herbert Hoffacker im Rahmen der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements auf dem Neuwerker Wochenmarkt gemacht haben.

Viele Bürger haben mitüberlegt und sich schließlich für Artikel 7 „Schulwesen“ entschieden. Eine gute Schulbildung, so ist man sich einig, ist wichtig. Gleichzeitig seien die schlechten baulichen Zustände und der Zustand der Schultoiletten zu beklagen.

Ebenfalls ganz oben auf der Liste der Wunsch-Grundgesetze für Neuwerks Parkbänke: Artikel 14 – weit vor Artikel 12, 13, 16 und 18. „Was heißt hier eigentlich Allgemeinwohl?“, fragt sich Ulrich Roggen beim Lesen des Artikels 14 auf dem Hintergrund der Enteignungen im Tagebau Rheinbraun. Und ein Ehepaar ärgert sich über „versteckte Enteignungen durch hohe Anliegerkosten bei Straßensanierungen“.

„Eine gelungene Aktion, die viele Bürger zum Anlass genommen haben, einmal über ihre Sorgen sprechen zu können“, so Dagmar Pardon-Neuenhaus vom Sozialverband VdK. „Und einige dieser Probleme spiegeln sich auch in unserer Warnung vor einer wachsenden Schere zwischen Arm und Reich sowie in unseren politischen Forderungen wider – etwa im Hinblick auf die Schaffung von günstigem wie auch altersgerechtem Wohnraum.“