: Nicht zum Aushalten!

So schön wie jetzt könnte der Stadtwald immer sein, doch sobald der Park wieder fürs Grillen freigegeben ist, wird genau das wieder zum Problem: Totale „Übernutzung“, hinterlassene Müllberge, zugeparkte Wege, lärmende Partys. Die Anwohner wollen das nicht länger hinnehmen und haben die Initiative Stadtwald gegründet.

Müllberge aus zurückgelassenen Einmal-Grills, Essensresten, Einweggeschirr, Babywindeln, demolierte Toilettenhäuschen, zugeparkte Straßen, laut tönende Partymusik, dichter Qualm, verbrannte Picknicktische – so sieht es an einem Schönwetter-Wochenende im Stadtwald aus. Was ein wunderbares Naherholungsgebiet für Spaziergänger, Radfahrer, Hundebesitzer, Jogger, Griller, Angler und Familien sein könnte, ist zunehmen zum Dauer-Ärgernis geworden. Rücksichtslose Griller und Wildparker machen frei nach dem Motto „Benehmen ist Glücksache“ den anderen Erholungssuchenden und Anwohnern das Leben schwer. „Jetzt, wo grillen verboten ist, ist es schon fast paradiesisch“, sagt Peter Richter von der Initiative Stadtwald, wenn es nicht auch jetzt glühend heiße Aschetonnen gäbe...

Am schlimmsten ist es an Schönwetter-Wochenenden in den Ferien oder an Feiertagen. Bis zu 600 Grillende tummeln sich dann um den Stadtwald-See am Monte Klamott, überwiegend in der Zone, die nicht fürs Grillen frei gegeben ist. Die totale Überlastung für den Park: Familien mit ganzen Esszimmereinrichtungen breiten Teppiche, Tische, Stühle und Sessel aus – und was man nicht mehr braucht, lässt man einfach für den Aufräumdienst der mags zurück.

„Die neue Beschilderung, wo was erlaubt ist, ist zu allem Übel auch noch viel uneindeutiger, als die alte“, kritisiert Anwohner Frank Manterfeld, am Anfang der Parkzone stehe ein Hinweisschild und am Ende, in den rund 200 Metern dazwischen sei nichts. „Wenn man samstagabends bei der Polizei anruft, läuft da nur ein Band“, hat Michael David festgestellt, der bescheiden „nicht gleich den Notruf“ bemühen wollte. Überhaupt fühlen sich die Anwohner von Stadt, Ordnungsdienst und Polizei nicht ernst genommen. „Bürgerpingpong“ sei das, wenn alle Ordnungskräfte nicht zuständig seien und man von einem zum anderen verwiesen werde, so Peter Richter.

„Früher habe ich die Griller ab und zu selbst angesprochen“, sagt Gabi Richter, meistens seien die auch einsichtig gewesen, hätten sich entschuldigt. Heute ist die Stimmung so aggressiv, dass sich kaum noch einer traut. „Sonntags ist hier im Sommer ein rechtsfreier Raum“, so Gabi Richter. Von Anwohnern an der Dahlener Straße weiß die Initiative, dass sie den Grill-Abfall oft einfach in den Garten geworfen bekommen.

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Was die Initiative auch nicht versteht, ist die Tatsache, dass selbst bei den derzeitigen Witterungen Verstöße gegen das Grillverbot offenbar keine Folgen haben. „Das ist ein Straftatbestand und keine Ordnungswidrigkeit mehr“, sagt Frank Manterfeld, wenn es brennen würde, seien sie alle mit betroffen.

Die CDU hat immerhin auf ihrer letzten Kreismitgliederversammlung einen Antrag zur Regelung der Zustände erarbeitet. Die Stadt hat derweil bislang auf Anfragen der Initiative nicht reagiert.

„Wir wollen niemanden vertreiben, wir wünschen uns nur ein respekt- und rücksichtsvolles Miteinander“, sagt Peter Richter, und Konsequenz von Seiten der Ordnungskräfte.