: Notrufe schneller bearbeiten

Die Feuerwehr Mönchengladbach hat ein neues Einsatzleitsystem in Betrieb genommen. Damit wurde nach 13 Monaten die erste und wichtigste Modernisierungsphase in der Leitstelle abgeschlossen.

Künftig wird eine schnelle Bearbeitung von Notrufen über E-Call bei Verkehrsunfällen oder eine Ortung zur Ermittlung des schnellsten Rettungsmittels zum Einsatzort möglich sein. Eine schnelle Ortung von Hilfesuchenden, eine software-unterstützte Zusammenarbeit mit Nachbarleitstellen oder eine Bearbeitung von Notrufen über eine entsprechende App stehen ebenfalls vor der Realisation.

Wer einen Notruf über die 112 absetzt, wird künftig noch zielgerichteter durch den Anruf geleitet. Um die Disponenten bei der Notrufbearbeitung zu unterstützen wird nun die Software „Strukturierte Notrufabfrage“ (SNA) eingesetzt. Die Einsatzbearbeiter erhalten die notwendigen Informationen durch gezieltes Befragen, um die richtigen Rettungsmittel schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.

Zunächst wird nach der Adresse gefragt und was vorgefallen ist. Die Software leitet den Disponenten dann anhand der Antworten zu den weiterführenden Fragen. Was ist passiert? Sind nur eine Person betroffen oder mehrere? Ist die Person bei Bewusstsein? Atmet sie? Die Antworten gehen aus dem System heraus direkt an die alarmierten Mitarbeiter vom Rettungsdienst, so dass sie sich schon bei der Anfahrt ein Bild von der Situation vor Ort machen können. Das ist für Sanitäter und Notärzte sehr hilfreich und kann viel Zeit sparen.

Die Anrufer müssen keine Sorge haben, dass es wegen der zusätzlichen Fragen zu lange dauert, bis sich die Rettungskräfte auf den Weg machen. Die Hilfe ist schon unterwegs, auch wenn das Telefonat noch nicht beendet ist. Parallel zum Notruf kann der Einsatzbearbeiter die Rettungsmittel bereits alarmieren.

Darüber hinaus gibt es zusätzliche „Unterstützungsfenster“ für besondere Lagen. Wenn telefonisch eine Wiederbelebung angeleitet wird, gibt das System beispielsweise den Druck-Rhythmus vor, den der Disponent so an den Anrufer weitergeben kann. Ähnliche Ergänzungen gibt es zum Beispiel für Geburten, Verbrennungen, bei Verdacht auf einen Schlaganfall oder für den Einsatz eines Defibrillators. Außerdem geben die Disponenten dem Anrufer bei Bedarf noch Verhaltenshinweise, damit er im Notfall schon Hilfe leisten kann. Für Brandschutz-Einsätze wird diese Art der Abfrage in den nächsten Monaten weiter verbessert.