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: Paritätischer – was macht der?

: Paritätischer – was macht der?

Der Paritätische hat seinen Sitz im Paritätischen Zentrum in Rheydt in der Friedhofstraße. Dort finden viele schöne Veranstaltungen statt, das wissen die meisten. Aber was ist eigentlich seine Aufgabe? Das wissen die wenigsten. „Wir helfen Vereinen, sich selbst zu organisieren“, sagt Vorstandsvorsitzende Dr. Kerstin Adolf-Wright.

. Als Jeanette Juch-Niemann erzählt, ist es mucksmäuschenstill im Raum und so manch einer kämpft mit den Tränen. Die gebürtige Kenianerin erzählt von Hunger, Dürre, Krankheit und Kinderprostitution in ihrer früheren Heimat. Mit ein paar Freundinnen hat sie vom Küchentisch aus den Verein OLDRI gegründet, den ersten unter dem Dach des Paritätischen in Mönchengladbach, der grenzübergreifend arbeitet. „Es geht nicht immer nur um Dinge in unserem Umfeld“, sagt Juch-Niemann, die schon lange Mönchengladbach als ihr Zuhause betrachtet und in ihrer kenianischen Heimat helfen will. „Es ist ein Glücksfall, dass der Paritätische uns jetzt hilft“.

Der Paritätische ist in Mönchengladbach das Dach für gemeinnützige Organisationen mit über 130 Einrichtungen. Er möchte innovative Wege in der sozialen Arbeit genauso fördern, wie bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe. „Wir zeigen den Vereinen zum Beispiel, wo es Fördertöpfe gibt und wie sie daran kommen“, sagt Dr. Kerstin Adolf-Wright, zusammen mit Lena Zingsheim-Zobel seit kurzem ehrenamtlich Vorstandsvorsitzende. Es würden immer wieder Mittel gar nicht abgerufen, weil keiner wisse, dass es sie gibt. Hauptamtlich ist Adolf-Wright Geschäftsführerin der Lebenshilfe, die irgendwann mal auch wie OLDRI aus einer kleinen Elterninitiative entstanden, und mit Hilfe des Paritätischen zu einem großen Unternehmen geworden ist.

„Unsere Bandbreite reicht von Behindertenhilfe bis zur Entwicklungszusammenarbeiten“, sagt Marko Jansen, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Manche Vereine rufen uns schon bei ihrer Gründung“, sagt er, andere kämen erst, wenn etwa das Finanzamt mahne, sie seien ja gar nicht richtig gemeinnützig, so Jansen.