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Polizei Mönchengladbach legt die Krminalitätsstatistik 2020 vor

Polizei Mönchengladbach legt die Krminalitätsstatistik 2020 vor : Platz 9 in Sachen Kriminalität

Im Coronajahr war vieles anders. Auch die Zahl und Art der Verbrechen. Nach zwei „guten“ Jahren ist die Kriminalität in Mönchengladbach 2020 wieder gestiegen. Folge: Wir sind in der Kriminalitäts-„Top 18“ der Großtädte NRWs von Platz 13 auf 9 gestiegen. Polizeipräsident Mathis Wiesselmann und Kriminaldirektor Manfred Joch haben am Montag die Zahlen vorgelegt.

„Nur zwei vorsätzliche Tötungsdelikte, eine höhere Aufklärungsquote (54,85 %), ein erneuter Rückgang bei Wohnungseinbrüchen (453, d.h. 25 weniger als 2019), Pkw-Diebstählen (135, ebenfalls 25 weniger als 2019) und Ladendiebstählen (183 Fälle weniger als 2019, was wenig überrascht angesichts der Ladenschließungen im Lockdown) – soweit die guten Nachrichten der Polizei, was die Entwicklung der Kriminalität in Mönchengladbach im Coronajahr 2020 angeht. Die Liste der schlechten News ist länger. Tatsächlich ist die Kriminalitätsbelastung in Gladbach 2020 so hoch gewesen, dass wir im Vergleich der insgesamt 18 nordrhein-westfälischen Großstädte jetzt mit Platz neun im Mittelfeld liegen, wo wir uns früher weiter hinten auf Platz 13 befanden. In der Bundesligatabelle ist das erstrebenswert, in der Kriminalitätstabelle nicht. Nur nur zwei vorsätzlicheTötungsdelikte.

„Die Polizei Mönchengladbach blickt wie so oft auf ein anstrengendes und arbeitsreiches Jahr zurück“, fasst Kriminaldirektor Manfred Joch zusammen. Man freue sich über gute Aufklärungsquoten, die in der Gesamtkriminalität zwei Prozent über dem NRW-Schnitt lägen. Aber die Fallzahlen – 21 552 Straftaten in 2020 – seien nach zwei historisch schwach belasteten Jahren wieder auf das Niveau von 2017 gestiegen. 

Deutlich mehr Fälle verzeichnete die Polizei vor allem in den Bereichen Waren- und Warenkreditbetrug (+ 853 Fälle) und Cybercrime (+ 412 Fälle), schwerer Diebstahl (+ 364 Fälle, davon allein + 161 Kellereinbrüche), Taschendiebstahl (+ 218 Fälle) und Sexualdelikte (+ 101 Fälle).

„Das Kriminalitätsgeschehen hat sich offensichtlich ein Stück weit von der Straße in das Internet verlagert“, so Joch. „Waren- und Warenkreditbetrug wird regelmäßig im Kontext von Online-Einkäufen angezeigt.“ Straftaten, bei denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, sind um mehr als 50 Prozent angestiegen.

Anlass zur Sorge, so Joch, geben auch die ständig steigenden Zahlen der Fälle, bei denen Straftäter Widerstand gegen Polizisten leisten. Mit 157 Fällen sei in 2020 ein Höchststand erreicht worden.

Zur Täterstruktur lasse sich feststellen, dass der Anteil junger Tatverdächtiger (unter 21 Jahren) zwischen 20 und 25 Prozent liege und der nicht-deutscher Tatverdächtiger seit 2016 nur noch moderat steige, aber mit einem Anteil von 35,7 Prozent dennoch einen Höchststand darstelle.