: Proteste gegen den Tagebau

Tausende Klimaaktivisten aus ganz Deutschland sammeln sich derzeit, um gegen die Zerstörung weiterer Dörfer durch den Braunkohletagebau zu protestieren. Zu Demonstationen haben die Initiativen Fridays For Future, Alle Dörfer Bleiben, Ende Gelände, Kohle erSetzen, Kirche(n) im Dorf lassen und die Anti-Kohle-Kidz aufgerufen.

. Für morgen, 26. September, ruft das Bündnis Alle Dörfer Bleiben gemeinsam mit Fridays For Future zur Demonstration gegen die Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II auf. Die Demo steht unter dem Motto „Kein Grad weiter – heißt keinen Meter mehr den Kohlebaggern“ und führt von Hochneukirch am Tagebau entlang bis nach Wanlo und zurück. Sie ist Teil des vielfältigen Protestes für Klimagerechtigkeit in der Region diese Woche.

„Während die Warnrufe der Wissenschaft immer dringlicher werden, plant die Regierung 18 weitere Jahre Kohleabbau. Das ist Wahnsinn! Was diese Pläne für Auswirkungen haben, ist schon jetzt täglich spürbar. Hier werden nicht nur unsere Zuhause zerstört, die Kohlebagger zerstören auch Stück für Stück unseren Planeten. Die Gesellschaft wird das nicht länger zulassen!“ so Britta Kox von Alle Dörfer Bleiben.

Am Samstag und Sonntag lädt Alle Dörfer Bleiben zu einer Kunstausstellung auf dem denkmalgeschützten Hof der Familie Winzen in Keyenberg ein. Dort werden Gemälde von Helge und Saxana Hommes zu sehen sein, die in den vom Abriss bedrohten Dörfern entstanden sind. Außerdem sind Fotos des Künstlers Kurt Dziubek ausgestellt, welche die rasanten Veränderungen unserer Kulturlandschaft reflektieren. Sonntag wird die Ausstellung vom Kölner Chor „Onzemble“ eröffnet.

Für dieses Wochenende kündigt das Aktionsbündnis Ende Gelände Aktionen zivilen Ungehorsams im Rheinischen Kohlerevier an. Ende Gelände protestiert damit gegen die Klimapolitik der Bundesregierung. An den Aktionen beteiligen sich auch die Anti-Kohle-Kidz, ein Bündnis junger Klimaaktivisten. Parallel zu den Aktionen von Ende Gelände rufen Fridays for Future am Freitag, heute zum globalen Streik auf.

Die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ wird am Wochenende den Protest mit Gottesdiensten begleiten. Am Samstag um 18 Uhr wird es in der Nähe der Mahnwache Lützerath eine katholischen Messe geben, in der christliche Positionen zu Zivilem Ungehorsam thematisiert werden. Es schließt sich eine Liturgische Nachtwache an, Sonntag um 9 Uhr wird zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen. Den Abschluss bildet ein Gottesdienst um 11 Uhr. Anschließend wird um 12 Uhr ein Dorfspaziergang vom bekannten Naturführer Michael Zobel stattfinden.

Das Bündnis Alle Dörfer Bleiben erwartet auch im Herbst kein Ende der Proteste rund um den Tagebau Garzweiler II: Der Kohlekonzern RWE plant, noch dieses Jahr mit dem Abriss des Dorfes Lützerath zu beginnen und Bäume in der Region zu fällen.