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: Stefan Glowacz: Komfortzone verlassen

: Stefan Glowacz: Komfortzone verlassen

Er erklettert die steilsten Felsen in den entlegensten Regionen der Erde, doch am flachen Niederrhein fühlte sich Stefan Glowacz sichtlich wohl. „So herzlich empfangen und so gut betreut werde ich selten. Ich komme gerne wieder“, sagte Glowacz. Am vergangenen Mittwoch war er auf Einladung des Initiativkreises im Rahmen der Reihe „Pioniere der Welt“ zu Gast in Mönchengladbach.

Für die Schüler der Theo-Hespers-Gesamtschule hat sich der Besuch von Stefan Glowacz gelohnt. Sie durften mit ihm in der Kletterkirche zusammen klettern. Die Mädchen und Jungen verloren schnell die Scheu vor der Kletterlegende, ließen sich von ihm sichern, lauschten seinen Tipps zum Aufwärmen und zum Verhalten in der Wand. Simone Laube, Geschäftsführerin der Kletterkirche: „Für uns ist das eine Riesenehre. Die Begegnung mit diesem tollen Menschen ist für uns alle große Motivation.“ Aus der verabredeten Stunde wurden am Ende zwei. „Mir macht das mindestens so viel Spaß wie den Kindern und Jugendlichen. Wenn ich mit Kindern klettere, spüre ich wieder, was mich als Kind daran gereizt hat: nicht nur die sportliche Herausforderung, sondern auch, Ziele selbst zu definieren und Verantwortung zu übernehmen“, sagte der 54-Jährige.

Einige Stunden später hielt Glowacz in der ausverkauften Maschinenhalle des Monforts Quartiers auf Einladung des Initiativkreises einen packenden Vortrag über drei seiner jüngsten Expeditionen nach Baffin Island, Borneo und in den Oman. Mit großartigen Fotos und Videos ließ er die 400 Besucher die unfassbaren körperlichen und mentalen Herausforderungen der zum Teil jahrelang geplanten Touren nachempfinden. Unterhaltsam berichtete er von Begegnungen mit Eisbären, orientierungslosen Video-Drohnen und Klettern bei zweistelligen Minusgraden. Seine Leidenschaft, die, wie er selbst sagt, manchmal auch in Besessenheit umschlägt, wurde in seinem Vortrag anschaulich.

Dass ihm seine Expeditionen unvergleichbare Erlebnisse, Empfindungen und Erkenntnisse über das Leben und unsere Welt bescheren, konnten die Zuhörer bestens nachempfinden. Sympathisch, offen, bodenständig, witzig und reflektiert – Stefan Glowacz fesselte Schüler und Unternehmer gleichermaßen.

Sein Credo gilt nicht nur für das Klettern: Es gibt im Leben immer Gründe, warum du nicht anfangen willst. Doch irgendwann musst du die Komfortzone verlassen, wenn es dir wichtig ist.“