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Ulrich Elsen, Bezirksvorsteher Süd, im Gespräch mit dem Extra-Tipp

Der Bezirksvorsteher Süd zu Besuch beim Extra-Tipp : Handel muss ins Zentrum zurück

Er ist seit wieviel Tagen genau im Amt? 100 könnten hinkommen. Der neue Bezirksvorsteher Süd, Ulrich Elsen, war auf seiner Besuchsrunde auch beim Extra-Tipp.

Es regnet in Strömen und Ulrich Elsen ist mit dem Auto, statt, wie geplant, mit dem E-Bike zum Extra-Tip gekommen. Seine Laune ist trotzdem blendend: Er ist gerade zum vierten Mal Opa geworden. Seit 17. November ist der SPD-Politiker Bezirksvorsteher Süd und der Extra-Tipp ist eine Station seiner Besuchsrunde.

Als Bezirkvorsteher Süd hat man vor allem Rheydt und seine mehr oder weniger ausgestorbene Innenstadt vor der Brust. Der geborene Rheydter Ulrich Elsen kann sich noch erinnern, wie er als Schüler Klassenkameraden in der City besucht hat. „Dann sind nach und nach immer mehr Familien weggezogen – nach Hockstein oder sogar bis Erkelenz“, sagt er. Das Leben müsse zurück in die Innenstadt, der Einzelhandel, aber auch attraktives Wohnen. Viele Häuser seien seit Jahrzehnten nicht saniert worden. Da müssten Anreize für die Eigentümer der Immobilien geschaffen werden.

Und dass das geht, daran hat der Bezirksvorsteher keinen Zweifel: „Rheydt ist ausbaufähig, eine Stadt mit einer tollen Geschichte“, findet der ehemalige Lehrer des Gymnasiums an der Gartenstraße und der Gesamtschule Rheydt-Mülfort. Er mag es nicht mehr hören, dass alle immer nur die schlechten Aspekte hervorheben. Rheydt habe eine funktionierende Schullandschaft, das Grenzlandstadion sei saniert worden, das Bahnhofsgebäude werde erneuert, der neue Marktplatz angenommen, Spielflächen saniert... Das neue Studentenwohnheim an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße/ Rheydter Ring freut Ulrich Elsen ganz besonders. Und dann natürlich das zukünftige neue Rathaus mit 1 400 bis 1 500 Arbeitsplätzen. „Das wird Einfluss haben auf das Leben in der City“, ist er sich sicher. Das werde ein offenes Rathaus und kein „closed shop“, ein Rathaus, das viel Service für die Bürger biete und sich in den Abendstunden mit kuturellem Leben fülle. Ein Plus für Rheydt sei auch das Theater und das Kleinod Wochenmarkt, auf dem sich die Bürgerinnen und Bürger gerne träfen. Es werde bereits darüber nachgedacht, wie man den Wochenmarkt – etwa mit Verzehrangeboten und erweiterten Öffnungszeiten – attraktiver und zeitgemäßer gestalten könne.

„Aber ich weiß natürlich auch, dass es Probleme gibt“, so Elsen und nennt das Stichwort „Gestaltungssatzung“. Vom Kern her sei die schon wichtig, aber ein bisschen mehr Flexibilität von Seiten der Verwaltung würde er begrüßen. „Es kann nicht sein, dass der Nussladen und der Kochshop wegen ein paar Schriftzügen Ärger bekommen und gegenüber kleben noch Schilder von Läden, die es längst nicht mehr gibt.“

Auch das Thema Sauberkeit müsse nach wie vor angepackt werden. Und ein Thema, das er mit als erstes angehen möchte: Ins Gespräch kommen mit den Rheydtern mit Migrationshintergrund. Auch da wolle er sich vorstellen. „Da gibt es viele tolle Typen, kluge Köpfe, fleißige Bürger“, so Elsen, „ich möchte, dass sie sich aufgenommen und anerkannt fühlen. Und ich möchte, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden“.