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Ulrich Peinkofer aus Rheindahlen stellt neues Buch vor

Lesung mit Ulrich Peinkofer : Als es Tante Emma noch gab ...

Es ist doch einfach schön, nochmal so richtig in Erinnerungen zu schwelgen. Ulrich Peinkofer (72), ehemaliger Lehrer und „Dahler Jong“, hat sich die Zeit genommen und schaut auf sein Rheindahlen der 60-er Jahre zurück. So ist ein Buch entstanden, dass der Autor in einer Lesung vorstellen will.

Ohne Zweifel gibt es sie noch, die waschechten Rheindahlener jenseits der 70, die sich bei der Lektüre des Buches „Rheindahlen in den 1960-ern“ noch sehr genau an das erinnern können, was Ulrich Peinkofer auf 184 Seiten – frisch gedruckt – der Nachwelt hinterlässt. „Es mag komisch klingen“, erzählt der Autor, „aber für das Buch hatte die Pandemie schon etwas Gutes: Ich konnte mich ganz dem Schreiben hingeben und das Buch innerhalb eines halben Jahres fertigstellen.“

So ist ein interessantes Buch entstanden, das auch gleichsam ein „Spiegelbild“ der eigenen Kindheit und Jugend des Autors ist. Das Rheindahlen der 60-er Jahre präsentiert sich dem Leser aus einer Zeit, die sich junge Leute heute kaum noch vorstellen können: Das frühere Erscheinungsbild vieler Straßen, die als „angegilbte“ Fotografien aus der Sammlung von Peinkofers Jugendfreund Manfred Drehsen stammen, dazu zahlreiche Fakten und Geschichten aus dieser Zeit.

„Es gab damals noch Tante Emma-Läden, mehrere Metzgereien im Zentrum und Bäckereien, wo die Meister mit ihren Gesellen und  Lehrlingen schon in den Nachtstunden die Brotlaibe kneteten. Und es gab eine hohe Anzahl an Gaststätten, die auch sonntags nach der Messe zum Frühschoppen einluden. Auch an das Haus Hempel mit Kino werden sich die Älteren noch gut erinnern, ebenso an das Jugendheim am Südwall, als es damals noch ein echter Kulturtempel war. Alles heute längst Geschichte“, erinnert sich Peinkofer an „sein“ Rheindahlen.

Dabei lässt er auch sein eigenes Leben Revue passieren, sei es als Messdiener oder später als Mitglied der Beatband „The Chain“. „Wer zu Anfang der 1960-er Jahre in Rheindahlen männlich war und die erste Heilige Kommunion empfangen hatte, der fiel sehr schnell einem geistlichen Würdenträger in die Hände. Und ehe er sich versah, fand er sich im meist roten Unterkleid und dem weißen, spitzengeschmückten Hemd am Altar der Pfarrkirche wieder!“

Peinkofer nennt sein Buch einen „kaleidoskopischen Versuch“. „Ich habe nicht in chronologischer Folge geschrieben, es ist bunt gemixt, fügt sich aber zu einer Einheit zusammen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben“, sagt der pensionierte Lehrer.

Ulrich Peinkofer liest am Freitag, 29. Oktober im Rheindahlener Jugendheim, Südwall 20, ab 18.30 Uhr (Einlass nach der 2G-Regel) aus seinem Buch. Einen Tag später ist das Buch über die Thalersche Buchhandhandlung, Kleiner Driesch, in der Geschenkebox Neumann, beim Autor (02406/49 52) und bei Manfred Drehsen (0171/20 971 77 Manfred.Drehsen@t-online.de) erhältlich.