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: Uns stinkt’s jetzt langsam!

: Uns stinkt’s jetzt langsam!

Frische Backwaren, Gewürze... wenn man einkaufen geht, ist die Nase auf vielerlei Düfte eingestellt. Geht man zu Netto auf der Keplerstraße, wird man auf der Straße schnell auf den Boden der stinkenden Tatsachen geholt. Ein ekelhafter Geruch steigt aus einem Rinnsal auf, der aus einem Heizraum kommt. Wolfgang Claßen hat diesen Zustand bereits vor drei Wochen beim Umweltamt gemeldet. Passiert ist nichts. Noch nicht – oder bleibt das so? Der StadtSpiegel fragt nach.

Gut, wenn man eine Wäscheklammer auf der Nase hat. Wolfgang Claßens Warnung erweist sich als angebracht. Er hat beim StadtSpiegel angerufen und von dem Rinnsal berichtet. „Da läuft seit Wochen eine übel riechende Plörre aus dem Heizraum“, schildert er. Obwohl das erste Laub das Rinnsal bedeckt, ergibt die „Duftprobe“ vor Ort: Es stinkt zum Himmel! „Seit bestimmt drei Wochen ist das schon so“, bestätigt eine Passantin und hat es angesichts der Geruchsbelästigung eilig, weiterzugehen.

Claßen versucht dem Übel seit Wochen auf die Spur zu kommen. „Ich habe vor drei Wochen beim Umweltamt angerufen und auf Anfrage Fotos geschickt“, erzählt er. „Darauf fragt eine andere Sachbearbeiterin zurück, was das für Bilder seien. Nach meiner erneuten Erklärung kommt die Auskunft ’Wir kümmern uns.’ Aber passiert ist nichts.“

Die Netto-Filialleitung hat Claßen auch angesprochen. „Die hat gesagt, sie wendet sich an die Vermietungsgesellschaft, denn die sei zuständig.“

Dennis Sommerlade, stellvertretender Filialleiter bei Netto, kann auf Anfrage gestern nur bestätigen, dass der Vermieter informiert sei und es Gespräche mit der Stadt gegeben habe. Es sei irgendwas mit der Heizung, aber mehr wisse er nicht.

Und die Stadt? Ist „an der Sache dran“, lässt der zuständige Fachbereich Umwelt verlauten. Die stinkende Brühe sei Abwasser, der Ursprungsort habe noch nicht ermittelt werden können. Das Abwasser sei nicht giftig, rieche aber unangenehm. Für die Beseitigung habe der Eigentümer Sorge zu tragen. „Wir sind da in Gesprächen und haben noch keine Frist gesetzt, aber sollte der Wasseraustritt nicht beseitigt werden, wird die Stadt ordnungsrechtlich dagegen vorgehen.“

Keine Frist also. Es suppt erst einmal fröhlich weiter auf den Bürgersteig. Und man fragt sich: Kann der nicht wenigstens regelmäßig gesäubert werden? Und was so übel riecht – ist das wirklich so harmlos?