: Unterstützung für das ALZ

Ein Artikel im Extra-Tipp hat den Anstoß gegeben. Bernd Gothe, Rheydter Unternehmer und auch im karnevalistischen Brauchtum bestens bekannt, las, dass das Arbeitslosenzentrum infolge der Corona-Pandemie schließen musste. „Gerade jetzt müssen wir zusammenhalten“, hat er sich gesagt – und ALZ-Leiter Karl Sasserath eine tolle Idee unterbreitet.

Die allein lebende ältere Gladbacherin war den Tränen nahe, als sie die Nachricht erhielt. „Wenn sie möchten, können sie sich bei uns ein Essen abholen“, erklärte ihr Irene Fischer vom Arbeitslosenzentrum (ALZ) am Telefon. „Es gibt Grünkohl-Kartoffel-Eintopf mit Schnitzel...“

Küche und Begegnungsbereich des ALZ sind ansonsten wegen Corona seit Wochen dicht. Allein die kleine ALZ-Küche gab zuvor rund 60 frisch und selbst hergestellte Menüs an Bedürftige gegen einen geringen Kostenbeitrag aus. Dass das ALZ jetzt wieder mehr als fünfzehn Fertigessen verteilen kann, verdankt es der Spende von Bernd Gothe. Als dieser nämlich aus der Zeitung von der Einstellung der Essensausgabe erfuhr, rief er ALZ-Leiter Karl Sasserath an. „Gerade jetzt müssen wir zusammenhalten“, sagte er. „Was halten sie davon, wenn wir besonders betroffenen Menschen täglich eine Mahlzeit geben?“

Gesagt, getan. Rund fünfzehn Essen sollten es sein. Sasserath besprach die Einzelheiten über die Essenausgabe mit Verwaltungschefin Irene Fischer und Ella Heiniz, die für das gute Essen zuständig ist.

Irene Fischer gesteht: „Es war schwierig, eine Auswahl zu treffen.“ Schließlich wurden nicht nur die Rentnerin, sondern auch eine Frau mit einem schwer behinderten Sohn und ein chronisch kranke Mann verständigt.

„Die, die täglich bei uns zu Mittag aßen, sind auf unser Angebot angewiesen“, betont Karl Sasserath. „Weil sie nicht über die ausreichenden Geldmittel verfügen und/oder körperlich so beeinträchtigt sind, dass sie nicht mehr selbst kochen können.“ Viele dieser Menschen, so Sasserath weiter, leideten zudem darunter, dass wegen Corona die direkten sozialen Kontakte fehlen: das Gespräch, das Zusammensein, die Diskussion, das Kaffeetrinken.

Praktisch sieht die Essensausgabe nun so aus: Die Essen werden in der Odenkirchener Bürgerstube – Inhaber ist Michael Dahl – zubereitet, zu einzelnen Menüs verpackt, von einem Fahrer der Firma Gothe abgeholt und zum ALZ gebracht. Wegen der strikten Hygieneauflagen steht am Haupteingang ein Tisch. Darauf werden ab 12.30 Uhr die Mittagessen für den momentan kleinen Abnehmerkreis gestellt. Kontakte würden vermieden, die Sicherheitsabstände gewahrt. Zu Hause muss das Essen eventuell warm gemacht werden.

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„Es tut uns leid, wenn wir im Moment nur an einen festgelegten Personenkreis die Essen ausgeben können“, sagt Sasserath und verspricht. „Wir arbeiten hier gemeinsam mit unserem Küchenpersonal intensiv an einer Lösung“

Wie lange die Aktion „Wir helfen in schwieriger Zeit“ laufen wird, ist noch nicht sicher. Sasserath hofft wie viele der Besucher, dass auch der gewohnte Mittagstisch bald wieder öffnen kann. Doch der Zeitpunkt bleibt vorerst ungewiss.