: Volle Tonne, leere Drohung?

Bei einigen Mönchengladbacher Bürgern haben sie bereits für Verwunderung gesorgt: Grüne Hinweiszettel der mags an den Restmülltonnen, die auf eine Überfüllung hinweisen und bei Wiederholung mit Nicht-Entleerung drohen. Doch lässt mags es wirklich soweit kommen? Der StadtSpiegel hat nachgefragt.

Klar, bislang hat sich der Ärger vieler Gladbacher Bürger über die neuen Rolltonnen, die seit Anfang des Jahres im Einsatz sind, eher in dem Vorwurf geäußert, dass die neuen Gefäße zu groß bemessen seien und Müllvermeider auf diese Weise mit zusätzlichen, unnötigen Kosten konfrontiert würden. Doch was, wenn die Tonnen dann doch mal zu klein sind. Was, wenn dann doch mal etwas mehr Müll anfällt – sei es nach der Party für Freunde oder auch nach einem arbeitsreichen Wochenende in den eigenen vier Wänden? Da muss dann schon mal etwas gequetscht werden – und ja, manchmal lässt sich dann der Deckel der Tonne vielleicht nicht ganz schließen.

In der vergangenen Woche ist der StadtSpiegel-Redaktion etwa so ein Fall untergekommen: 10 bis 15 Zentimeter groß war der Spalt zwischen Deckel und Tonne. Eigentlich schwer vorstellbar, dass eine derartige „Überfüllung“, die nun wirklich nicht in den Bereich „Turmbau“ fällt, irgendeine Konsequenz nach sich ziehen sollte. Aber der grüne Hinweiszettel der mags spricht da eine deutliche Sprache: „Sie haben die Füllmenge überschritten. Bei Wiederholung sind wir beauftragt, dieses Gefäß nicht zu leeren.“

Was in der von der mags gewählten Formulierung relativ scharf klingt, stellt sich in der Realität allerdings wohl doch etwas gemildert dar. Zumindest antwortete Yvonne Tillmanns von der Pressestelle des Unternehmens auf eine Anfrage der StadtSpiegel-Redaktion wie folgt: „Ja, diese Hinweise werden angebracht, wenn der Deckel nicht schließt. Solche Tonnen bereiten Probleme im Schüttvorgang am Fahrzeug, weil dann schon mal etwas rausfällt. Die Tonnen werden aber trotzdem geleert. Sollten Tonnen aber regelmäßig zu voll sein, dann gehen wir auf die Eigentümer zu und fragen, ob sie mehr Volumen brauchen.“

Alles also halb so wild, wie es scheint. Warum die mags sich allerdings veranlasst sieht, Drohungen auszusprechen, überfüllte Tonnen nicht zu leeren, obwohl diese ja, wie sie selbst angibt, doch geleert werden, mag jetzt auch nicht so recht einleuchten.