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: Was stimmt nicht an dem Entwurf?

: Was stimmt nicht an dem Entwurf?

Es war noch fünf vor zwölf, als Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl Sasserath am Donnerstag das Pressegespräch eröffnete. Eine symbolische Uhrzeit, die passt. Thema war die Planung für ein Hockey-Leistungszentrum im Nordpark, bei der die Verwaltung die Politik komplett übergangen haben soll.

. Gelingt es noch, das Ruder rumzureißen und statt eines „durchschnittlichen Verwaltungsentwurfes“ für eine Hockey-Sportstätte mit Standardhotel an der Adresse Am Hockeypark 1 im Nordpark ein Hockey-Leistungszentrum mit nationaler Strahlkraft zu bauen? Mit dieser Frage sind die Grünen am Donnerstag an die Öffentlichkeit getreten.

Erst seit Mittwoch vergangener Woche nämlich sei bekannt, so Fraktionschef Karl Sasserath, dass ein Verwaltungsentwurf quasi schon durchgewunken wurde und ein weiterer - 2017 ebenfalls von Seiten der Stadt in Auftrag gegebener - sang- und klanglos in der Schublade verschwunden sei. Dieser zweite Entwurf ist das Ergebnis ehrenamtlicher Arbeit von Fachleuten rund um Bouke Stoffelsma, Vorstand des Rheydter Hockey-Clubs. „Wir wollten eine Top-Adresse für eine Sport- und Begegnungsstätte schaffen“, sagt Stoffelsma, der von den Grünen zur Vorstellung des Entwurfes eingeladen war. Von der eigentlichen Sportstätte über Seminarräume, auf Sportler zugeschnittene Übernachtungsmöglichkeiten bis zur Gastronomie mit sportgerechtem Konzept sei ein Leistungszentrum konzipiert und inklusive Betriebskostenrechnung entworfen worden, das als Trainingslager, für wichtige Turniere, Workshops und Seminare tauge.

Im Präsidium des Deutschen Hockeybundes (DHB), der eine solche Sportstätte in Zusammenarbeit mit der Stadt auf dem EWMG-eigenen Grundstück realisieren will, entschied man sich einstimmig für den Entwurf der Ehrenamtler. Gut 13 Millionen Euro soll das Leistungszentrum kosten, Landesmittel sind zugesagt. Warum die Stadt die Chance nicht ergreife, etwas zu schaffen, das den Standort Mönchengladbach weiter aufwerte, könne man nicht verstehen, so Stoffelsma.

Für die Grünen ist es schlichtweg schlechter Stil, an Ausschüssen vorbei zu handeln und ein Projekt von solcher Wichtigkeit ohne Transparenz für die Öffentlichkeit umzusetzen. Der DHB, von der Verwaltung offenbar mit vermeintlichen Bebauungsplan-Änderungen zeitlich unter Druck gesetzt, so die Vermutung der Grünen, habe sich inzwischen für das Verwaltungs-Modell entschieden, frei nach dem Motto „Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach“. Dabei müsse für beide Entwürfe geringfügig der Bebauungsplan geändert werden, „keine große Sache, da es um stadteigene Grundstücke geht“, sagt Georg Weber, Mitglied der Grünen im Planungs- und Bauausschuss.

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Dass das von der Verwaltung geplante Hotel mit seinen Doppelzimmern zudem eher für die die benachbarten Musikevents besuchenden Pärchen, als für Sportler geeignet sei, käme noch erschwerend hinzu. Das sei unnötige Konkurrenz auch für das benachbarte Vier-Sterne-Haus der Borussia, so Sasserath. „Es ist sehr befremdlich, über Planungen der Stadt erst im Gespräch mit dem DHB zu erfahren“, sagt Bernd Meisterling-Riecks, sportpolitischer Sprecher der Grünen. Der DHB hatte am 5. Juni die Parteien zum Gespräch geladen.