: Wer hat das Gift ausgelegt?

Unter Hundebesitzern in Mönchengladbach geht die Angst um. In Holt, Hardt, Hamern... Immer wieder tauchen böswillig ausgelegte Köder auf, werden Hunde vergiftet oder verletzt. Jüngster Fall: Karina Scheulen, die mit ihrer Blindenführhündin Elsa in Venn spazieren geht, als es plötzlich passiert...

Dienstagabend, 21. Januar, auf dem Feldweg nahe des Sportplatzes in Venn. Karina Scheulen geht mit Hündin Elsa, einer Freundin und deren Hund spazieren. Plötzlich findet Elsa etwas auf dem Feld, verschlingt es, ruck, zuck. Die Freundin reagiert in Sekundenschnelle, verhindert, dass Elsa noch mehr von dem präparierten Hähnchenfleisch frisst. Zum Glück ist die Freundin an diesem Abend dabei, denn Karina Scheulen ist blind. „Allein hätte ich wahrscheinlich nicht bemerkt, dass Elsa was aufgenommen hat.“

Die beiden Frauen handeln sofort: Auf dem Weg zur Tierarztklinik geht Karina Scheulen vieles durch den Kopf: „Von ’Wird schon nicht so schlimm sein’ bis ’Oh, Gott, hoffentlich stirbt Elsa nicht!’“

Beim Tierarzt geht es dann ganz schnell. Elsa bekommt ein Brechmittel und wird geröntgt. Kurz darauf Entwarnung: keine Rasierklingen verschluckt, das verdächtige Hähnchen wieder ausgespuckt, Elsa kann wieder nach Hause.

Karina Scheulen ist erleichtert. Elsa ist mehr als ein Hund für sie. Die zweieinhalb jährige Hündin ist Familienmitglied, und ja, auch ein „Hilfsmittel“, denn als ausgebildete Blindenhündin führt Elsa ihre Besitzerin um Hindernisse herum, um Pfützen, enge Stellen, gibt ihr Sicherheit und ein Stück Unabhängigkeit.

Ob es tatsächlich Rattengift oder anderes Gift war, ist bis Redaktionsschluss nicht bestätigt worden. Fakt ist: Rattengift ist für Hunde lebensgefährlich. Daher ist nur das Auslegen von Rattengiftboxen erlaubt. Das Problem: Hundehasser kommen übers Internet jederzeit an das tödliche Gift. Oder präparieren andere Todesfallen wie mit Rasierklingen gespickte Köder. Diesen „Menschen“ das Handwerk zu legen ist schwer. Was hilft: Augen aufhalten, netzwerken – und Vorfälle immer bei der Polizei anzeigen!