: Wer hat die Gänse gequält?

Die gute Nachricht zuerst: Die vier Mitte November geretteten Gänse am Schloss Wickrath sind nach aufwendiger Reinigung und Aufpäppel-Kur wieder gesund und in Freiheit. Die schlechte Nachricht: Die Suche nach der Ursache führt jetzt zum Schluss: Hier liegt wahrscheinlich ein weiterer Fall von Tierquälerei vor.

Es ist Hoppediz Erwachen, als Anja L.* wieder einmal gründlich das Lachen vergeht. Eine Anwohnerin am Schloss Wickrath informiert die Tierschützerin darüber, dass sie Gänse mit starken Gefiederschäden beobachtet hat. Anja L. fährt sofort hin. Als sie merkt, dass sie alleine nichts unternehmen kann, ruft sie den Tiernotruf Stefan Bröckling an. Der hat gerade andere Notfälle, kommt aber am nächsten Tag mit zwei Helfern. Zusammen mit Anja L. gelingt es ihnen, die vier ängstlichen Gänse einzufangen. Beim Tierarzt werden sie untersucht. Ihr Gefieder ist stark geschädigt und verklebt, die natürliche Fettschicht fehlt, das Gefieder ist wasserdurchlässig, die Tiere liegen zu tief im Wasser, kühlen aus. Ein grausamer Tod durch Erfrieren oder Ertrinken wäre die Folge gewesen.

Die vier Gänse kommen in eine private Auffangstation, wo sie warm gehalten und gefüttert werden. Dann geht es zu einer Spezialistin, die bereits viele Tiere aus Ölkatastrophen gereinigt hat: Tanja Regmann reinigt die vier Gänse in einem Spezialverfahren, nimmt sie in die „Reha“, beobachtet, ob sich die natürliche Rückfettung des Gefieders wieder einstellt, und päppelt die Tiere auf. Rund zwei Wochen später können sie zurück in die Freiheit entlassen werden.

Was bleibt ist die Frage nach der Ursache. Anja L.s erste Vermutung: „Da ist eine Substanz im Wasser, die zur Kontaminierung geführt hat.“ Doch diese Ursache wird schnell Ad acta gelegt. Yvonne Tillmanns, Pressereferentin bei der mags: „Die Dame schildert, dass sich die Gefiederschäden auch auf dem Rücken befunden haben, so dass auszuschließen ist, dass das Gewässer die Ursache ist.“

Doch Anja L. bringt eine weitere mögliche Erklärung in die Überlegung ein: „Es könnte ein Fall von Tierquälerei sein. Möglicherweise hat jemand die Tiere absichtlich mit einer fettlösenden Substanz besprüht, die das Gefieder beschädigt hat.“

Wer macht so was Grausames?, fragt man sich da – und glaubt es kaum. Doch auch Kurt Sasserath, 1. Vorsitzender beim NABU Mönchengladbach, erklärt nach seinen Recherchen: „Der Verdacht liegt nahe, dass ein Akt des Vandalismus die Schäden verursacht hat. Tenside sorgen zwar für saubere Wäsche, in einem Gewässer aber können diese Stoffe wegen ihrer fettlöslichen Eigenschaften für die beschriebenen Gefiederschäden verantwortlich sein.“

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Bleibt zu hoffen, dass der Vorfall sich nicht wiederholt. Und wenn doch, dass man die Tierquäler zu fassen bekommt. Die Tierschützer halten die Augen offen. Wichtig auch: Wer Hinweise auf die Täter hat, kann sich beim Ordnungsamt melden.

* Name ist der Redaktion bekannt, siehe auch Bericht im StadtSpiegel vom 15. September.