: „Wir fühlen uns veräppelt!“

Was fällt eigentlich unter den Begriff „Sperrmüll“? Doch alle Abfälle, die zu sperrig sind, als dass man sie über den normalen Hausmüll entsorgen könnte, oder etwa nicht? Wenn es nur so einfach wäre...Familie Knapstein aus Hehn musste jüngst bei der Anmeldung ihres Sperrmülltermins feststellen, dass die mags vieles, was die meisten als klassischen Sperrmüll bezeichnen würden, nicht abtransportiert.

„Wir fühlen uns komplett veräppelt!“, ärgert sich Nadine Knapstein. Sie und ihr Mann Matthias treiben im gemeinsamen Haus gerade den Dachausbau voran und dabei ist auch einiges an Sperrmüll zusammengekommen. Als das Ehepaar telefonisch einen Sperrmülltermin vereinbaren wollte, war die Verwunderung aber groß. Nadine Knapstein berichtet: „Bei dem Telefonat mit einem Mitarbeiter der mags lernte ich Folgendes...Einen alten Teppich nehmen sie mit, aber Auslegeware nicht. Altes Holz von einem Schrank ist kein Problem, von einer Decke aber schon. Einen Schlitten nehmen sie, eine alte Fensterlade wieder nicht. Eine alte Tür bleibt ebenfalls zurück, eine Matratze hingegen nehmen sie wieder.“ Die Knapsteins fühlen sich verschaukelt und empfinden das Vorgehen der mags als reine Wilkür. „Es bedeutet schließlich auch, dass ich quasi immer einen Anhänger zur Verfügung haben muss, wenn der ursprüngliche Sperrmüll-Begriff nicht mehr greift“, so Nadine Knapstein.

Auch die Argumentation der mags für die so willkürlich anmutende Unterscheidung kann das Ehepaar nicht nachvollziehen. „Der Mitarbeiter erklärte uns zum Beispiel, dass eine Deckenverkleidung nicht abtransportiert werde, da sie behandelt ist“, erzählt Matthias Knapstein, „das trifft aber ja auch auf einen Schrank zu. Der könnte etwa weiß lackiert sein und wird trotzdem mitgenommen.“

Auch seinem Schwiegervater, Carl Heinz Knapstein, fehlt jedes Verständnis für die Sperrmüll-Regelungen. Er ist Landschaftswart im Bereich Knippertzbach und hat über 25 Jahre im Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung gearbeitet. „Oft mussten wir rausfahren und den Müll entsorgen, den irgendwelche Leute an Waldwegen weggeworfen haben, und jedes Mal haben wir uns geärgert“, sagt er. Allerdings könne er die Menschen, die ihren Müll wild entsorgen, vor dem Hintergrund solcher Bestimmungen heute auch ein Stück weit verstehen.

Und was sagt die mags zu den Vorwürfen? Bei der Sperrmüllabholung habe schon immer die Faustregel gegolten, dass alles, was beim Umzug mitgenommen werden kann, auch abgeholt wird, sagt mags-Pressereferentin Yvonne Tillmanns. Dass dies im Fall der Familie Knapstein nicht geschehen sei, sei darauf zurückzuführen, dass es sich im besagten Fall um eine Dachstuhlrenovierung handele. Tillmanns hierzu: „Die Kosten für Renovierungsabfälle werden grundsätzlich nicht den allgemeinen Gebührenzahlern zur Last gelegt und fallen deshalb nicht unter Sperrmüll.“