: Wir wollen wohnen

Während Stadtplaner in Richtung „Schöner Wohnen“ planen, geht’s bei vielen Mietern einzig darum, überhaupt zu wohnen. Bezahlbare Wohnungen werden zum Auslaufmodell. Im Rahmen seiner Aktionswoche hat der Deutsche Gewerkschaftsbund gestern von 14 bis 16 Uhr eine „Sitzecke“ auf dem Sonnenhausplatz aufgebaut und mit den Gladbachern über die Wohnungssituation gesprochen.

„Wir wollen Wohnen!“ Drei Worte nur, eine einfache Forderung – aber dahinter stecken existentielle Ängste, Tausende von betroffenen Bürgern, die sich fragen, ob sie sich das künftig überhaupt noch leisten können, das Wohnen.

Der DGB Stadtverband Mönchengladbach hat gestern auf dem Sonnenhausplatz zum Platznehmen und Mitreden aufgefordert. Anja Weber, Landesvorsitzende des DGB NRW in Mönchengladbach: „Wir wollen, dass was passiert – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Es muss mehr bezahlbaren Wohnraum geben.“

Fakt ist: Die explodierenden Mieten können viele nicht mehr bezahlen. Das „Ortsschild“, das auch Emrah Bektas, DGB-Stadtverbandsvorsitzender MG (kl. Foto), hochhält, bringt es auf den Punkt: „Mönchengladbach. Hier fehlen 16 049 bezahlbare Wohnungen. „Gladbach ist stark betroffen“, sagt Bektas, „auch wegen der Veränderungen des Arbeitsmarktes, durch den es immer mehr prekäre Arbeitsplätze gibt.“ Der DGB Stadtverband MG fordert daher: den Bau von mehr Wohnungen mit öffentlicher Förderung und sozialer Bindung, eine Quotenregelung für den Anteil an Sozialwohnungen und die Übernahme der Beiträge für Mietervereine für Menschen mit geringem Einkommen.

Anja Weber ist zuversichtlich: „Einen Erfolg haben wir bereits erzielt. Ministerin Ina Scharrenbach hat angekündigt, dass die Kündigungssperrfristverordnung verlängert wird.“

Weiter so, liebe Politiker.