: Zornröschen im Landtag NRW

Der Verein „Zornröschen“ aus Mönchengladbach hat Mitglieder der NRW-Kinderschutzkommission im Landtag von Nordrhein-Westfalen getroffen. Hauptamtliche Mitarbeiter der Kontakt- und Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und der Vereinsvorstand kamen auf Einladung des Mönchengladbacher Abgeordneten Jochen Klenner in die Landeshauptstadt.

Der NRW-Landtag hat nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in Lügde und Bergisch-Gladbach eine neue Kinderschutzkommission eingerichtet. Sie hat 13 Mitglieder und soll Perspektiven entwickeln um den Kinderschutz im Land zu stärken und weiterzuentwickeln. Stellvertretender Vorsitzender ist der Mönchengladbacher Abgeordnete Jochen Klenner – Sprecherin der Unionsfraktion Christina Schulze-Föcking.

Beide Landtagsabgeordnete trafen sich zum Gespräch mit „Zornröschen“, um für die Arbeit der Kinderschutzkommission praktische Erfahrungsberichte und Hinweise aus der Arbeit von Zornröschen zu bekommen. Die Einrichtung mit der Möglichkeit, anonym Hinweise auf mögliche Missbrauchsverdachtsfälle zu geben, sei enorm wichtig. Das geschulte Personal kann aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung bei der Bewertung der Schilderungen besonders hilfreich sein.

„Wir wollen nicht, dass das unerträgliche Leid von Kindern deshalb verlängert wird, weil aus Angst vor falschen Verdächtigungen lieber geschwiegen wird“, betont der Abgeordnete Jochen Klenner. Bis zu sieben Hinweise von Opfern seien sonst oft notwendig, bis sie ernst genommen würden, berichtet Zornröschen. Deshalb sei es wichtig, das unabhängige Beratungsangebot von Zornröschen dauerhaft zu sichern und ähnliche Projekte landesweit zu stärken und auszubauen, meint Klenner.

Eine bessere Ausbildung zum Thema „Erkennen und Prävention von Missbrauch“ für Erzieher, Lehrer oder Trainer in Sportvereinen, eine bessere Zusammenarbeit und ein gesicherter Informationsaustausch zwischen den Behörden, Polizei und Jugendamt stünde ebenfalls auf der Arbeitsagenda der Kinderschutz-kommission.