1. Mönchengladbach

Minister Reul zeichnet Ehrenamtliche des DRK Mönchengladbach aus

Minister Reul zeichnet Ehrenamtliche des DRK Mönchengladbach für Hochwassereinsatz aus : Danke von 18 Millionen Menschen in NRW

Auch für die Rotkreuzler*innen aus Mönchengladbach war die Hochwasser- und Unwetterkatastrophe im Jahr 2021 eine große Herausforderung. Als Zeichen der Anerkennung für ihren Einsatz in der größten Naturkatastrophe des Landes Nordrhein-Westfalen verlieh Innenminister Herbert Reul 34 Einsatzkräften des Roten Kreuzes aus Mönchengladbach die „Feuerwehr- und Katastrophenschutz Einsatzmedaille“.

Der Minister nahm den bevorstehenden Jahrestag (15. Juli) zum Anlass für die Ehrung. Oberbürgermeister Felix Heinrichs, weitere Repräsentanten der Stadt Mönchengladbach, des DRK Landesverbandes und des DRK Kreisverbandes Mönchengladbach wohnten der Feierstunde um DRK-Katastrophenschutzzentrum bei, um den Helfer*innen ebenfalls persönlich ihre Wertschätzung entgegenzubringen. „Katastrophenschutz war in den letzten Jahrzehnten nicht das Topthema in der Politik, das müssen wir jetzt ändern. Sie alle waren auch beim Hochwasser toll, aber wir haben gelernt, wo es noch Lücken gibt und woran wir arbeiten müssen“, sagte Innenminister Reul bei der Verleihung der Auszeichnung. „Wir können stolz darauf sein, dass wir so viele engagierte Freiwillige wie Sie haben. Wenn wir ganz ehrlich sind, ist diese Auszeichnung nicht nur ein Dankeschön von mir oder allein von der Landesregierung, sondern es ist ein Danke von 18 Millionen Menschen in NRW“, so der Innenminister weiter.

Die silberne Medaille haben landesweit zahlreiche Helfer*innen von Berufs- und freiwilligen Feuerwehren, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter-Unfall-Hilfe, Polizei und Technischem Hilfswerk bekommen. Sie trägt auf der Vorderseite die Kurzbezeichnung des Einsatzes „Unwetterkatastrophe 2021“ sowie den Schriftzug „Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite befindet sich das nordrhein-westfälische Landeswappen.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs lobte in seiner Rede das selbstlose Engagement der Rotkreuzler*innen und dankte ihnen: „Ob Hochwasser, Corona-Pandemie, Evakuierungsmaßnahmen oder andere Ereignisse, bei denen schnelles und gemeinschaftliches Handeln gefragt ist: Auf das Rote Kreuz ist Verlass. Die Stadt und ihre Bürger*innen können stolz und dankbar sein, die Männer und Frauen des DRK an ihrer Seite zu haben.“

Für Jochen Klenner, den stellvertretenden Vorsitzenden des DRK Mönchengladbach, ist die Ehrung ein wichtiges Zeichen: „Unsere Ehrenamtlichen waren während der ohnehin schon herausfordernden Pandemiebekämpfung auch beim Hochwasser sofort zur Stelle. Ein solches Engagement ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich. Dafür kann ihnen gar nicht oft genug gedankt werden. Unsere Gesellschaft muss alles nur denkbare unternehmen, um das Ehrenamt wertzuschätzen und nachhaltig zu stärken.“

Im Anschluss an die Feierstunde lud der Vorstand des Roten Kreuzes aus Mönchengladbach die Geehrten noch ins Wickrather Brauhaus ein.

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Rückblick auf den Einsatz

Seit dem 14. Juli 2021 waren Helfer*innen des DRK Mönchengladbach und weiterer Hilfsorganisationen sowie der Berufsfeuerwehr Mönchengladbach mit der Brandschutzbereitschaft 3 der Bezirksregierung Düsseldorf in Erkrath (Kreis Mettmann) im Einsatz, wo sie die Feuerwehrleute aus Mönchengladbach, Krefeld und Viersen vor Ort mit warmer Verpflegung und Getränken versorgten. Am Morgen des 16. Juli 2021 löste die Führung des DRK-Kreisverbandes Mönchengladbach dann auf Grund der weiterhin angespannten Situation für alle ehrenamtlichen Helfer*innen der beiden Katastrophenschutz-Einsatzeinheiten einen Voralarm aus. Dass dies in weiser Voraussicht erfolgt war, zeigte sich schneller als gedacht.

Bereits seit 3 Uhr nachts waren die Katastrophenschützer von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Johanniter-Unfallhilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) aus Mönchengladbach in Wassenberg an der niederländischen Grenze im Einsatz, um die tagelang eingesetzten Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk mit warmer Verpflegung und Getränken zu versorgen. Für die Nacht abgelöst wurden sie durch die Rotkreuzler aus Mönchengladbach. Diese wurden gegen 16.15 Uhr am Nachmittag des 16. Juli 2021 alarmiert und sammelten sich zügig in Mönchengladbach-Lürrip, dem Standort der durch das DRK gestellten Einsatzeinheit 02 des Katastrophenschutzes in der Stadt.

Nach Registrierung und Einteilung der Helfer erfolgte der Abmarsch der Einsatzeinheit NRW MG 02 im geschlossenen Verband nach Wassenberg, wo gegen 18 Uhr an der Roermonder Straße eine Verpflegungsausgabe für die zahllosen (freiwilligen) Feuerwehrleute und THW-Helfer*innen von den Kolleg*innen der anderen Mönchengladbacher Hilfsorganisationen übernommen wurde. Parallel wurde am Elsumer Weg in der Katholischen Grundschule Birgelen eine Notunterkunft eingerichtet, in der vor allem Anwohner*innen aus dem Ortsteil Ophoven die Nacht verbringen konnten, deren Häuser und Wohnung durch das Hochwasser bereits betroffen oder gefährdet waren. Über die Nacht verteilt wurden rund 40 Personen betreut und mit Schlafmöglichkeiten versorgt. Helfer*innen der Sanitätsgruppe unterstützten im Laufe der Nacht beim Bau von Sandsackwällen. Ein Betreuungs-Lkw des DRK Mönchengladbach wurde für den Transport von Sandsäcken vorgehalten und als geländegängiges Fahrzeug zusammen mit Helfern der DLRG, des THW und der Berufsfeuerwehr Mönchengladbach im Einsatzabschnitt Personenrettung eingesetzt.

Die Ablösung durch die Kräfte der drei anderen Mönchengladbacher Hilfsorganisationen ASB, JUH und MHD fand dann am Morgen des Samstags, 17. Juli 2021, an allen drei Einsatzstellen statt. Gegen 9 Uhr konnten die insgesamt 33 Katastrophenschützer des DRK Mönchengladbach Einsatzende melden, hielten sich jedoch das restliche Wochenende für weitere Einsätze in Mönchengladbach und Umgebung bereit. Insgesamt waren 45 ehrenamtliche Bevölkerungsschützer*innen des Roten Kreuzes aus Mönchengladbach im Zeitraum vom 13. Juli bis 17. Juli 2021 hochwasserbedingt im Einsatz.