1. Mönchengladbach

Mit kleinen Investitionen lässt sich eine Menge sparen

Ratgeber Energie sparen : Das rappelt im Portemonnaie

Die Energiepreise schießen durch die Decke und allüberall schlagen Experten den Einbau von neuen modernen Heizsystemen vor. Detlef Poullie, Deutschlands bekanntester TV-Installateur, ärgert sich über Tipps, die große Geldausgaben voraussetzen und erst irgendwann später Ergebnisse bringen. „Man kann auch sofort und für kleines Geld Energie sparen“, sagt er.

Die meisten kennen ihn aus der ZDF-Sendung WISO, wo er regelmäßig seiner Branche auf den Zahn fühlt. Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik bei der Kreishandwerkerschaft, ärgert sich mal wieder. „Die Strom- und Gaspreise gehen durch die Decke und ich höre in Verbrauchersendungen als Tipp, die Leute sollten doch LED-Birnen einsetzen. Aber das tun doch sowieso schon alle“, sagt er. Und dann gäbe es noch so Ratschläge, wie, man solle sich eine moderne und sparsame Pelletsheizung (rund 25 000 Euro) einbauen lassen oder eine Erdwärmepumpe (ohne Heizkörper rund 30 000 Euro). Mal abgesehen von den langen Wartezeiten wegen des Handwerkermangels, seien das doch Vorschläge, die sich erst Jahre später bezahlt machen. Man könne aber auch spontan und für kleines Geld sparen.

Zum Sparen ohne große Investition hat Poullie ein paar ganz banale Tricks auf Lager. Dazu gehört das korrekte Befüllen und Entlüften der Heizung. „Damit kann man sage und schreibe bis zu 15 Prozent Heizkosten einsparen“, sagt er. Man stelle die Heizung ab, drehe die Heizkörper in den Zimmern auf, entlüfte den Füllschlauch, fülle dann erst Wasser nach und entlüfte anschließend die Heizkörper mit dem Lüftungsschlüssel, den es für ein paar Cent im Baumarkt gibt. „Dass der Füllschlauch entlüftet ist, ist wichtig, sonst pumpt man die Luft mit in den Heizkörper“, sagt er. Und noch ein banaler Tipp: Alle wärmeführenden Rohre isolieren. Dafür braucht man nur Isolierung (kostet rund 2,60 Euro der Meter im Baumarkt) und ein Teppichmesser. Isolierung längs aufschneiden und um das Rohr legen, fertig. „Da kann man nichts falsch machen“, sagt Detlef Poullie. Allein die Isolierung von 5 Metern blankem Rohr bringe eine Ersparnis von geschätzten 160 Euro im Jahr. Alternativ könne auch Dämmklebestreifen verwendet werden.

Ebenfalls etwa 15 Prozent Energieeinsparung bringe ein Thermostat mit Zeitschaltuhr direkt am Heizkörper. Investition: etwa 25 Euro. So könne für jeden Raum einzeln geregelt werden, wann heizen notwendig ist, und wann nicht. Ganz elegant: das Smart-Thermostat, mit dem der Einsatz der Heizkörper aus der Ferne mit dem Smartphone regelbar ist (Kosten rund 50 Euro das Stück). Mit ein bisschen Glück kann man einen Vierer-Satz auch schon für 100 Euro im Discounter ergattern. „Die Smart-Technik ist sehr viel sensibler. Die merkt quasi schon, dass es zu warm wird, bevor man schwitzt“, so Poullie. Einsparung bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus: bis zu 250 Euro im Jahr.