1. Mönchengladbach

Mönchengadbach ist Vorreiterin mit Lollitests in Kitas

Neues Testkonzept für Kids : Lollitest in Gladbacher Kitas

Mönchengladbach wird bundesweit Vorreiter und führt flächendeckend Lolli-Tests in Kitas ein. Oberbürgermeister Felix Heinrichs: „Gerade als Modellkommune müssen wir die sensiblen Bereiche wie Kitas zuerst absichern“

. 30 Sekunden lutschen und dann ab ins Labor. Die Stadt Mönchengladbach erprobtseit gestern ein anerkanntes Testkonzept mit so genannten Lolli-Selbsttests zunächst für die 38 städtischen Kitas, das ab dem 21. April flächendeckend auf alle 163 Einrichtungen im Stadtgebiet ausgeweitet wird. Somit nimmt die Stadt bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Dazu arbeitet der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie mit allen Kita-Trägern und dem Mönchengladbacher Labor MVZ Dr. Stein + Kollegen zusammen. Der Test basiert auf einfachen Tupfer-Speichel-Proben, die in einer Pool-PCR-Testung analysiert werden. Zwei Mal wöchentlich können so alle 9.000 Kinder sowie die 2.000 Kita-Beschäftigten getestet werden. Die Tests sollen für mehr Sicherheit sorgen und einen noch besseren Überblick über das Infektionsgeschehen in der Stadt sorgen.“Regelmäßige Corona-Schnelltests bei Kindern und Beschäftigten können dazu beitragen, das Infektionsgeschehen in einem Kita-Betrieb frühzeitig zu erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung zu reduzieren. Daher freue ich mich sehr über das aktive und innovative Vorgehen des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie und würde mir sehr wünschen, wenn auch das Land diese Möglichkeit in seinem Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Pandemie übernehmen würde.“, betont Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei der Vorstellung des zunächst auf zehn Wochen angelegten Testkonzeptes.

„Die Vorgehensweise wird von den Beschäftigten der Kitas überaus positiv begrüßt. Unser oberstes Ziel ist es, den Gesundheitsschutz der Kleinen und den Betrieb der Kitas in ihrem Auftrag als Bildungseinrichtungen aufrecht zu erhalten und dadurch den Kleinen angesichts der schwierigen Lage mit den permanenten Öffnungen und Schließungen eine Konstante zu bieten“, so die zuständige Beigeordnete Dörte Schall. „Eine Alternative wären die Selbsttests zu Hause, von denen wir aber nicht wissen wie und ob sie überhaupt durchgeführt werden, oder die Spucktests, die einen großen Aufwand nach sich ziehen“, ergänzt sie. Vor allem: Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich um PCR-Tests, die im Vergleich zu anderen Verfahren eine deutlich höhere Sensitivität aufweisen.

Und so funktioniert das Testverfahren: Der Test wird morgens in der Begrüßungsrunde der Kleinen gruppenweise bis 9 Uhr durchgeführt. Die etwa 20 Teststäbchen jeder Gruppe werden dann in einem gemeinsam mit dem Namen der Kita-Gruppe und der Kita beschrifteten Röhrchen beschriftet und an das Labor geliefert, das eine Pool-PCR vornimmt. „Die Pool-Testung ermöglicht es, eine gesamte Kita-Gruppe mit dem sie betreuenden Personal in einer PCR zu testen. Fällt es positiv aus, gilt, dass mindestens eine Person des getesteten Pools an Corona infiziert ist. In diesem Fall müssen alle Personen des Pools, also der jeweiligen Kita-Gruppe, in eine 14tägige Quarantäne und erneut und einzeln in der PCR getestet werden. Dadurch lassen sich infizierte Personen identifizieren“, erläutert Klaus Röttgen, Leiter des städtischen Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie. Die erneute Probeentnahme wird am nächsten Tag von den Eltern durchgeführt. Die Proben werden von den Eltern am Folgetag wieder bis 8.30 Uhr in die Kita und von dort ins Labor geliefert werden. Die Teilnahme an den Tests ist freiwillig. Bis auf ganz wenige Personen, die sich Bedenkzeit erbaten, haben alle Eltern der 38 städtischen Kitas eine Einverständniserklärung abgegeben.