1. Mönchengladbach

Müll, Ratten und Drogen im Viertel​

Müll, Ratten und Drogen im Viertel : „Kein schöner Anblick!“

Am Rand vom Platz des Handwerks in Hermges hat sich unter einem Brückenbogen unter der Bahntrasse ein wilder Müllplatz gebildet. Zeitweise soll sich die Drogenszene hier tummeln und Ratten hat der Unrat auch angelockt. „Ich schäme mich manchmal, zu sagen, dass ich hier im Viertel wohne“, sagt Anwohner Karl-Heinz Schröder.

Karl-Heinz Schröder fühlt sich als Einzelkämpfer, unermüdlich unterwegs, um aus dem Viertel um den Platz des Handwerks einen besseren Ort zu machen. Er weiß, dass viele Anwohner seiner Meinung sind, sich aber lieber bedeckt halten. „Das kann doch nicht sein, dass uns hier ständig Betrunkene entgegentorkeln, wenn ich mit unseren Enkeln spazieren gehe“, sagt er. Man traue sich ja manchmal abends kaum noch, den Platz des Handwerks zu passieren.

Auf dem Grundstück ein paar Meter hinter dem Zaun der Kreishandwerkerschaft liegen Einkaufswagen, leere Wodkaflaschen, Pappkartons und so manches andere, was man gar nicht wissen will. Und Drogen würden hier verkauft, vermutet Schröder, jedenfalls im Sommer. Entsprechende Hinterlassenschaften, wie Spritzen, hat er auch schon gesehen. Auch Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, macht sich Sorgen. Zum einen sei die Vermüllung hinter dem Zaun kein schöner Anblick, zum anderen befürchtet er, dass, sobald die Temperaturen milder werden, die mutmaßliche Drogenszene sich auch wieder, direkt vor den Augen ihrer Azubis und der Schüler der nicht weit entfernten Gesamtschule Volksgarten, breitmache.

Bezirksvorsteher Volker Küppers weiß, dass die Drogenszene hier mehr als nur eine Vermutung ist. „Solche Vorkommnisse sind bekannt“, sagt er. Küppers ärgert sich, dass sich seit Jahren nichts tut, das Thema schon geschätzte 15 Jahre alt sei. Seiner Meinung nach steht und fällt die Sache mit dem Thema Rechtsabbiegerspur von der Theodor-Heuss-Straße aus. Wenn die Straßenführung dort, wie früher mal geplant, korrigiert würde, würde sich drumherum auch alles verbessern, sagt er. Das sei ein „Politikum“, das seinerzeit schon die Bezirksvertretung Volksgarten beschäftigt hätte. Aber als festgestellt worden sei, dass ein Strommast die Straßenführung unter der Bahn durch, wo jetzt die wilde Müllkippe sei, unmöglich mache, sei das Thema nicht weiter voran getrieben worden. Dabei könne man die Rechtsabbiegerspur auch ein paar Meter weiter einrichten, sagt er. Da müsse neu drüber nach gedacht werden. „Ich würde mich sehr freuen, wenn da mal wieder ein bisschen Dampf auf die Planung käme“.

Derweil freut sich Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, dass der Nachbar Karl-Heinz Schröder so rührig ist. „Wir müssen uns bei Herrn Schröder bedanken, dass er dafür sorgt, dass wenigstens ab und zu sauber gemacht wird“, sagt er.

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Schröder hat nicht nur mit dem Bezirksvorsteher gesprochen, er hat schon viele Male beim Ordnungsamt angerufen, das auch gemeinsam mit der GEM zum Aufräumen angerückt sei, sagt er. Das Grünflächenamt käme auch immer sofort. Kripo und Bundespolizei hat Karl-Heinz Schröder auch schon beobachtet. Und immerhin hat er es schon bis ins Vorzimmer vom Oberbürgermeister geschafft. Doch das alles hat nicht viel geändert.

„Ich hatte auch schon eine Idee“, sagt er. Auf dem (vermutlich) städtischen Grundstück, wo jetzt dicke Baumstämme Falschparker weghalten, könne man doch weitere Parkplätze einrichten, findet er. Und ein Zaun dahinter würde dann verhindern, dass man auf den vermüllten Trampelpfad zur Theodor-Heuss-Straße überhaupt noch drauf käme.