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Museum meets Music Museum Schloss Rheydt

„museum meets music“ im Museum Schloss Rheydt : Wenn Gemälde singen können ...

„museum meets music“: Im Museum Schloss Rheydt gehen Kunst und Musik jetzt eine spannende Symbiose ein.

Eine Szene in einem Palast: Auf einem Podest spielen Musiker. Im Vordergrund stehen Männer und Frauen dicht beisammen. Sie trinken, lachen und schäkern. Eine Feier ist in vollem Gange. Besuchern des Museums Schloss Rheydt dürfte diese Szene bekannt vorkommen, denn sie ist im Gemälde „Festgesellschaft mit Musikern“ von Hieronymus Janssen festgehalten.

Wer sich diese Festgesellschaft lebendig vorzustellen versucht, erhält nun musikalische Unterstützung: Die fröhlichen Töne von Richard Strauss‘ „Schwipslied“ erklingen, und eine heitere Stimme singt „Fast könnt das ein Schwipserl sein“. Und so langsam kommt die rechte Stimmung auf, plötzlich „prickelt und kitzelt“ es auch beim Betrachtenden „im Blute“ – wie es im Text weiter heißt. Dann wird das Museum selbst für einen Augenblick zum Festsaal.

„museum meets music“ ist der Titel dieser besonderen Aktion, mit der das Museum Schloss Rheydt gleich sechs seiner Kunstobjekte auf außergewöhnliche Weise erlebbar macht. Nicht nur Gemälde sind dabei, auch Objekte wie der „Kreiselschneckenpokal“ oder das „Anatomische Modell einer Frau“ wurden passend vertont, und selbst dem Rittersaal des Museums ist ein Ständchen gewidmet.

Ausgewählt haben die klassischen Stücke die Pianistin Meghan Behiel und die Sopran-Sängerin Stefanie Kunschke. Eingespielt bzw. eingesungen wurde alles vor Ort im Schloss.

Die Idee zum Projekt entstand während der Pandemie und wurde mithilfe von Mitteln aus den NRW-Corona-Hilfen finanziert. „Bei Lockdowns und Vereinzelung mussten wir uns etwas einfallen lassen, wie wir die Kunst zu den Menschen kriegen und auch digital erlebbar machen“, berichtet Museumsdirektor Karlheinz Wiegmann. Da die Betrachtung am Bildschirm der im Museum niemals gleichkommt, kam die Idee, die Musik zur Hilfe zu nehmen. Die Videos hat das Museum deshalb auch auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht.

Doch dabei sollte es nicht bleiben. Inzwischen sind die Kunstwerke im Museum selbst mit entsprechenden Hinweisen versehen. Sein Handy zu zücken und die Videos abzuspielen, ist explizit erwünscht. „Die Musik kann einen echten Mehrwert bei der Kunstbetrachtung bieten. Das gilt nicht nur digital, sondern auch analog, wenn man vor dem Original steht“, so Wiegmann. Auch für erfahrene Besucherinnen und Besucher bietet sich also die Gelegenheit, einige der Kunstwerke noch einmal ganz neu zu erleben.

Die YouTube-Playlist mit den Videos sind unter der Kurz-URL www.stadt.mg/museummeetsmusic zu finden.