1. Mönchengladbach

Neuer Kinderverkehrsgarten in Hardt eröffnet

Kinderverkehrsgarten in Hardt eröffnet : Mehr Sicherheit für die Kids

Im neuen Kinderverkehrsgarten in Hardt können Kindergartenkinder mit Roller, Laufrad und Fahrrad das Verhalten im Straßenverkehr trainieren. Das Projekt ist bundesweit einzigartig.

Zahlreiche Verkehrsschilder, eine Ampelanlage, einen Kreisverkehr, Kreuzungen, eine Einbahnstraße, Fußgängerwege und sogar ein Parkhaus gibt es im neuen Kinderverkehrsgarten auf dem Außengelände der „Villa Sonnenschein“ in Hardt. Bei der feierlichen Eröffnung durch Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Beigeordnete Dörte Schall, Polizeipräsident Mathis Wiesselmann und Landschaftsarchitekt Udo Fahl weihten die Kindergartenkinder die Anlage mit ihren Fahrrädern ein.

Wie im richtigen Straßenverkehr gibt es im Kinderverkehrsgarten unterschiedliche Straßenbeläge, wie Asphalt, Klinkerbelag und Kopfsteinpflaster. Zudem müssen die Kleinen eine leichte Steigung mit anschließendem Gefälle überwinden und sie lernen, mit Fahrbahnmarkierungen, Kreuzungsbereichen und Gegenverkehr umzugehen. „Wir haben versucht möglichst viele Situation nachzubilden, die wir im realen Straßenverkehr vorfinden. Beispielsweise ändert sich an der großen Kreuzung mit der Ampelanlage ständig die Vorfahrtsregelung. Um das Gelände variabel gestalten zu können, sind die Verkehrsschilder in Bodenhülsen angebracht und können ausgetauscht werden. Dadurch entstehen keine Automatismen und die Kinder müssen sich regelmäßig auf eine neue Fahrsituation einstellen“, erklärt Udo Fahl.

„Hintergrund des Projekts war zunächst die Frage, ob die Kinder, die auf dem Außengelände der Villa Sonnenschein Fahrrad fahren, einen Helm aufsetzen müssen. Aus dieser vermeintlich einfachen Frage, ist ein bundesweit einzigartiges Projekt entstanden“, erläuterte Beigeordnete Dörte Schall. Anfang 2019 entstand das Projekt „Immer oben auf“, gemeinsam mit der Kindertageseinrichtung, der Polizei und der Verkehrswacht Mönchengladbach. Die konzeptionelle Weiterentwicklung des Projektes durch Anke Schmitz, zu diesem Zeitpunkt stellvertretende Leiterin des Familienzentrums Hardt, führte zu der Idee, das Thema Verkehrssicherheit für den Vorschulbereich einzuführen.

„Im Kinderverkehrsgarten lernen die Kinder sich im Verkehr zu bewegen und können dies hier in einer geschützten Umgebung und mit pädagogischer Begleitung tun. Das gibt zum einen den Kindern, aber auch ihren Eltern die Sicherheit, dass ihre Kinder erlernt haben selbstständig Fahrrad zu fahren und sie später in der Lage sind ihren Schulweg alleine zu meistern", erläuterte Dörte Schall. Auch Polizeipräsident Mathis Wiesselmann betonte die Bedeutung des Projekts für die Verkehrssicherheit in Mönchengladbach: „Mit dem Kinderverkehrsgarten setzen wir einen Maßstab, der sicherlich Nachahmer finden wird. Kleine Kinder beobachten, wie wir Erwachsenen uns verhalten und ahmen dieses Verhalten nach. Wir müssen mit einem guten Beispiel vorangehen und beispielsweise beim Fahrradfahren einen Helm tragen. Die Verkehrssicherheitsarbeit bei den Kleinsten zu starten ist daher besonders wichtig.“

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Oberbürgermeister Felix Heinrichs betonte: „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir Kindern schon sehr früh vermitteln können, wie wichtig das richtige Verhalten im Straßenverkehr ist. Darüber hinaus kann auch eine sichere Mobilitätswende nur gelingen, wenn Kinder lernen, sich mit Fahrrädern im Straßenverkehr zurechtzufinden und sich dort vor allem sicher fortbewegen können.“

Vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr wurde der Kinderverkehrsgarten mit einer Summe von rund 402 000 Euro gefördert. Auf der Anlage werden in den kommenden Wochen noch Bäume und eine Hecke gepflanzt sowie Gemüse- und Kräuterbeete angelegt. Zwischen den Straßen gibt es zusätzliche Aktionsfelder, darunter eine Bank und ein Spielhaus. Neben dem Fahrbetrieb dient das Gelände zusätzlich als Spielfläche. „Dies soll Ablenkungssituationen simulieren. Es kann immer passieren, dass Kinder plötzlich auf die Straße laufen und ein anderes Kind kurzfristig auf diese Situation reagieren muss“, so Udo Fahl.