1. Mönchengladbach

Neuer Verein MG hilft der Ukraine bittet um Spenden

Neuer Verein „MG hilft der Ukraine“ bittet um Spenden : „Wir brauchen Geld für Schutzwesten!“

Manchmal finden sich eher zufällig Menschen, die zusammen etwas bewegen können. So ist es mit dem Computerfachdienst des Ukrainers Hennadiy Kuvshynov und seinem Sohn Dmytro und dem ehemaligen Bezirksvorsteher von Rheydt, Karl Sasserath. Alle drei leben in Mönchengladbach und helfen für die Ukraine.

Dass der Computerfachdienst, den der Grünen-Politiker Karl Sasserath seit Jahren in Anspruch nimmt, aus der Ukraine stammt, ist Zufall. Dass Vater und Sohn Hennadiy und Dmytro Kuvshynov die spontan angebotene Hilfe ihres langjährigen Bekannten sofort angenommen haben, nicht. „Ich bin in Mönchengladbach bekannt, wie ein bunter Hund“, sagt Karl Sasserath, der aus seiner lokalpolitischen Tätigkeit viele Leute kennt. Verbindungen in die Ukraine und Verbindungen in Mönchengladbach fanden schnell zusammen. Eine erste Hilfslieferung, gefahren von Dmytro Kuvshynov, mit haltbaren Lebensmitteln, medizinischen Artikeln und Medikamenten ging auch schon ziemlich bald Richtung polnisch/ukrainische Grenze. Auf dem Rückweg brachte der mutige junge Mann elf Geflüchtete mit. Erst vor ein paar Tagen folgte die zweite Lieferung.

„Die städtischen Kliniken haben uns bei der Beschaffung medizinischer Geräte unglaublich geholfen“, sagt Karl Sasserath. Alte Bekannte aus lokalpolitischen Aktivitäten hatten zudem rund 3 000 Euro gespendet. „Wir hatten am Ende eine Garage pickepacke voll mit Hilfsgütern.“ Doch allein die Spritkosten haben fast 1 000 Euro verschlungen. Derweil kamen neue Anfragen: Über eine Ukrainerin aus Mönchengladbach erfuhren die Helfer, dass dringend Laryngoskope (Hilfsinstrument zur Betrachtung Kehlkopfs, das  in der Anästhesie, in der Rettungs- und Intensivmedizin eingesetzt wird) gebraucht werden. Wieder habe Thorsten Celary, Geschäftsführer der städtischen Kliniken, schnell reagiert. „Die Beschaffung war nicht so einfach“, sagt Karl Sasserath. Neben den Städtischen Kliniken half die Firma Dahlhausen aus Köln.

Inzwischen ist der Spendentopf auf 500 Euro geschrumpft und es gibt neue Anfragen. „Wir arbeiten zielgenau und nach Bedarf“, so Sasserat. Gebraucht wird jetzt Geld für die Herstellung von Schutzwesten. Ein ukrainisches Mode-Familienunternehmen, dessen Firmenname an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen ungenannt bleibt, produziert bereits. 3 000 werden gebraucht, mit 40 Stück à 400 Euro soll zunächst begonnen werden. Und auch nach Notfallkoffern für den Rettungsdienst sucht die Helfergruppe derzeit.