1. Mönchengladbach

Slow Food und KARhe veranstalten Schnippeldisko mit Musik und Suppe

Erste Schnippeldisko am 18. Juni in Rheydt : Eintopf mit Musik und Tanz

Mit dem Slow Food-Gedanken, cooler Musik und guter Laune startet in Mönchengladbach am 18. Juni die erste Schnippeldisko auf dem Rheydter Wochenmarkt. Motto: Essen gehört auf den Teller, nicht in den Müll. Veranstalter ist die hiesige Slow Food-Gruppe unterstützt vom Verein KARhe, dem Ernährungsrat und dem Stadtteilkoordinator.

Krumme Gurken, herzförmige Kartoffeln, Möhren mit „Nase“, blasse Tomaten: Alles das, was am Marktstand als „unverkäuflich“ gilt, soll am Samstag, 18. Juni, auf dem Rheydter Markt in den Topf. Marktbeschicker Stefan Groß kocht in seiner mobilen „Huusjemaat“-Küche rund 170 Liter leckeren Eintopf daraus. Den gibt es dann heiß aber „für lau“ zu essen, untermalt mit chilliger tanzbarer Musik von Ranzi Gonzales. Klingt neu, ist es aber gar nicht.

Schon vor zehn Jahren gab es die erste „Schnippeldisko“ in Berlin. „Damals wollte Slow Food Youth auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen“, sagt Initiator Bernd Woltmann, „9 000 Teller Suppe wurden ausgegeben“. Ganz so viele werden es in Rheydt nicht, 350 sind geplant – natürlich regional, nachhaltig, frisch und ohne den Einsatz von Fertigprodukten – slow eben. „Ich wette, 350 Portionen sind zu wenig“, sagt Gudrun Aydt vom Slow Food-Leitungsteam Düsseldorf, zu deren Gruppe auch die Mönchengladbacher zählen.

Auch jetzt geht es wieder um Lebensmittelverschwendung, aber auch darum, dass wir mit leeren Mehl- und Öl-Regalen gerade gezeigt bekommen, dass eine sichere Lebensmittelversorgung doch nicht so ganz selbstverständlich ist. Damit das „Mini-Festival“ problemlos über die Bühne geht, hat Bernd Woltmann den Verein Kultur Art Rheydt, kurz KARhe, mit ins Boot geholt. Der hat sich auf die Fahnen geschrieben, Rheydt kulturell neu zu beleben und bietet allein dieses Jahr an 30 Samstagen Kulturprogramm auf dem Rheydter Wochenmarkt. Und auch Stadtteilkoordinator Marius Müller und Kollegin Saskia Kiesewetter sind mit von der Partie. Geplant ist der Aufbau einer Feldküche und vom Paritätischen geliehene Bierzeltgarnituren. Nach einem Geschirrmobil wird noch gesucht, ebenso nach einem Küchenzelt oder Sonnenschutz.

Morgens wird mit der Schnippelei des „unverkäuflichen“ Gemüses der Marktbeschicker begonnen, von 11 bis 15 Uhr soll das eigentliche Event stattfinden. „Wir wünschen uns, dass viele junge Leute kommen“, sagt Constantin Jansen vom KARhe. Damit die Nachricht vom Event bei den Jugendlichen rund geht, sind auch die Rollbrett-Union, das PE12, der Jugendtreff St. Marien und Studierende der Hochschule Niederrhein mit am Start. „Die können sich an dem Tag auch gerne alle präsentieren“, sagt Bernd Woltmann. Freuen würden sich alle, wenn auch die NEW noch mit einem kostenlosen Trinkwasser-Angebot dazu stoßen würde.