1. Mönchengladbach

Stadt MG stellt Container für Wohnungslose auf ​

Stadt stellt Seecontainer für Wohnunslose auf : Alternative für Tunnelbewohner?

Nach Karneval sollen die Bauarbeiten im Tunnel Heinrich-Sturm-Straße beginnen. Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit sozialen Einrichtungen, ehrenamtlichen Initiativen und weiteren Partnern Alternativen für Obdachlose geschaffen.

Seit der Verkehrsberuhigung des Tunnels Heinrich-Sturm-Straße und dem Umbau des Platzes der Republik wird die Gleisunterführung von obdachlosen Personen als Schlafstelle und Tagesaufenthalt genutzt. Die Behörden und die Bahn als Eigentümerin haben dies bisher geduldet. Aber schon im November 2022 war klar: Die Obdachlosen können nicht auf Dauer in der Unterführung bleiben. Der Grund: Da sich hinter dem Putz im Tunnel brennbares Dämmmaterial befindet, muss – auch im Hinblick auf inzwischen mehrere Brandereignisse – die Anlage zukünftig abgesichert werden. Die Sicherheit für die Menschen im Tunnel, aber auch für das Bauwerk selbst, ist sonst nicht gewährleistet. Die Bahn als Eigentümerin hat jetzt mitgeteilt, dass die für die Sicherung des Bauwerks notwendigen Arbeiten nach Karneval beginnen werden.

Schon seit Ende 2022 ist eine Arbeitsgruppe der Sicherheitskooperation Vitus, in der Mitarbeiter*innen der aus verschiedenen städtischen Fachbereichen, Bundes- und Landespolizei, Obdachlosenhilfe, Streetworker und Ehrenamtler*innen aus den Obdachloseninitiativen zusammenarbeiten, dabei, für die Betroffenen alternative Ausweichquartiere zu suchen, und den Übergang eng zu begleiten. Dabei wurden gemeinsam verschiedene Maßnahmen entwickelt und abgestimmt:

Der Verein Suppentanten e.V. hat mit Unterstützung der Schaffrath-Stiftung für eine Gruppe der Obdachlosen kleine Unterkünfte auf einem Privatgelände errichtet.

Die Stadtverwaltung hat mit Unterstützung der EWMG in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs ein Grundstück mit einem Seecontainer zur Verfügung gestellt.

Außerdem soll ein weiteres Grundstück in Bahnhofsnähe so hergerichtet werden, dass es für den Aufenthalt von Obdachlosen dienen könnte.

In den nächsten Tagen werden die obdachlosen Menschen, die sich noch regelmäßig im Tunnel aufhalten, von Streetwork und Ehrenamt über die bevorstehende Sperrung der Unterführung für den Aufenthalt informiert. Im Anschluss sollen sie beim „Umzug“ an die alternativen Aufenthaltsflächen begleitet werden. Der inzwischen umgebaute und für die Öffentlichkeit wieder freigegebene Platz der Republik wird weiterhin ein Tagestreffpunkt für obdachlose Menschen bleiben, an dem Unterstützungsangebote von Fachdiensten und Ehrenamt gemacht werden. Die als Ausweichmöglichkeiten für die bisherigen Nutzer*innen des Tunnels geschaffenen Plätze sollen die Angebote für obdachlose Personen in der Stadt ergänzen. Sie reichen von Notschlafstellen bis zu Wohnungen und Wohngruppen. Ziel der Obdachlosenhilfe, des Streetwork und der begleitenden Sozialarbeit ist es, möglichst viele wohnungslose Menschen in feste Unterkünfte zu vermitteln.