1. Mönchengladbach

Süßigkeiten-Branche boomt​ - Gewerkschaft fordert Lohn-Plus

Die Süßigkeiten-Branche boomt : 12,9 Kilo Schoko pro Kopf

Der Schoko-Hunger ist enorm – gerade zu Ostern: 3 367 Tonnen Schokolade haben die Menschen in Mönchengladbach zuletzt im Jahr gegessen – rein statistisch. Denn der „Schoko-Hunger“ lässt sich wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr – von jung bis alt.

„Das macht für jeden rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. Natürlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder Weihnachtsmänner aus Schokolade mit dabei.

Übrigens ist der Schoko-Hase beliebter: Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladenfabriken längst überholt“, sagt Claudia Hempel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG sorgt in der Süßwarenindustrie dafür, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. Dazu gehört vor allem auch der Lohn. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus.

„Die hohe Inflation verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsüber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert“, sagt NGG-Geschäftsführerin Claudia Hempel. Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, wer schon weiter oben auf der Lohnleiter steht, 400 Euro im Monat. Auch Azubis in der Süßwarenindustrie sollen profitieren: Für sie fordert die NGG 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat und zusätzlich eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro. Dabei geht es nicht nur um die Beschäftigten in der Schokoladenherstellung. Zu den Produkten der Süßwarenindustrie gehören auch Kekse & Co. „Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen Umsätzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen“, sagt Hempel. Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen „Genuss-Giganten“ am Tariftisch sitzen und bundesweit über die Löhne in der Süßwarenindustrie verhandeln. Vorher räumt Hempel aber noch mit einem Gerücht auf: „Weihnachtsmänner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden.“