1. Mönchengladbach

Was kostet eine Wärmepumpe und für wen lohnt sie?

Letzte Folge Serie „Energie sparen“ : Kleinwagen mit Formel-1-Reifen?

In der vierten und letzten Folge unserer Kurzserie „Energie sparen“ geht es um die Luft-Wärmepumpe, das derzeitige Nonplusultra unter den Heizsystemen. Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik, staatlich geprüfter Energieberater und bekannt aus dem ZDF-Magazin WISO, klärt auf, mit welchen Kosten Hausbesitzer rechnen müssen und für welche Häuser sie passt.

Der Hausbesitzer investiert schlappe 10 000 Euro, lässt sich eine Wärmepumpe einbauen, hat es schön warm und praktisch keine Heizkosten mehr? „So wird es zur Zeit dargestellt, aber ganz so einfach ist die Rechnung nicht“, sagt Detlef Poullie, Mönchengladbacher Dozent für Versorgungstechnik und staatlich geprüfter Energieberater. Eine Luft-Wärmepumpe wandele mit Hilfe von Strom Wärme aus der Luft in Heizwärme um. Sie eigne sich besonders für Häuser mit guter Dämmung und einer Flächenheizung, zum Beispiel Fußbodenheizung. Und das sei die Krux: „Einfach eine Wärmepumpe in ein altes Haus ohne moderne Dämmung einzubauen, ist, wie einen Kleinwagen mit Formel-1-Reifen aufzurüsten und dann zu glauben, er fährt dadurch schneller“, sagt Detlef Poullie, „ein unsaniertes Haus mit hohem Wärmebedarf führt zu hohen Energiekosten – auch mit Wärmepumpe“. Eine sorgfältige Planung mit Berücksichtigung des Dämmzustandes des Hauses sei also unbedingt notwendig.

Wer unbedingt eine Wärmepumpe einbauen lassen möchte, obwohl er kein modern gedämmtes Haus hat, sollte wenigstens die Standardheizkörper gegen solche tauschen, die wärmepumpengeeignet sind. Aber selbst bei dieser „kleinen“ Maßnahme, müssten Hausbesitzer mit Kosten von mehr als 400 Euro pro Heizkörper zusätzlich rechnen.

Mit den oft genannten 10 000 Euro allein für die Wärmepumpe käme man zudem auch nicht hin, realistischer seien da inklusive Einbau mit rund 25 000 Euro zu rechnen, so der Fachmann. Zudem gebe es bei Wärmepumpen, da sie handgefertigt seien, derzeit eine sehr lange Wartezeit. Die Investition wolle also gut überlegt sein, und sei keine kurzfristige Lösung für Gasknappheit im kommenden Winter.

Detlef Poullie rät außerdem: „Gut aufpassen bei der Beantragung von Fördergeldern. Da gibt es derzeit ständig Neuigkeiten. Ich bekomme täglich neue Meldungen“.