Mord mit dem Auto

Mord mit dem Auto

Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach will einen jungen Mann des Mordes anklagen, weil er bei einem illegalen Autorennen auf der Fliethstraße am Freitagabend einen Fußgänger überfahren und getötet hat.

Der 30-jährige Sascha Rixkens war der erste Journalist (www.einsatzreporter-mg.de) am Tatort, wenige Minuten nach 23 Uhr, in Höhe der Fußgängerbrücke. "So eine Blutlache und Schleifspur habe ich noch nicht gesehen." Für ihn sei es aber nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es zu so einem Unfall kommt. "Es gibt zu viele Orte in Mönchengladbach, wo sich Tempoverrückte zu illegalen Autorennen verabreden."

Auch unsere Leser können davon ein Lied singen und man muss ihnen glauben oder nicht, weil: wie sollen sie ihr Hören und Sehen dokumentieren? Vor Monaten hatte schon Luise Trampnau, Anwohnerin der Burggrafenstraße, von Rennen in der Nacht berichtet. Unsere Leserin Birgit Gippert fragt: "Die nächtlichen Autorennen auf der Monschauer Straße, Waldnieler Straße und manchmal Rudolfstraße: Wo ist da das Ordnungsamt?" Wenn es in diesen Wochen abends langsam dunkelt, nehmen nach ihren Beobachtungen die Auswüchse zu. Es geht ihr nicht nur um Rennen. "Wenn jemand mit 160 km/h durch die Stadt rast, ist das genauso verwerflich." Ralf Gubins von der Erzberger Straße schreibt der Redaktion: "Getunte Fahrzeuge, etwa ein AMG Mercedes, testen ab der Kreuzung Korschenbroicher Straße in Richtung Rheydt, was mit so einem Fahrzeug möglich ist. Das ganze in Verbindung mit einem Sportauspuff ergibt einen Lärm, der im ganzen Viertel zu hören ist, mit Sicherheit auch in der Hauptwache. Das Desinteresse der Polizei macht mir schlichtweg Angst."

Die wehrt sich. Sprecher Jürgen Lützen sagt: "Es gibt in Mönchengladbach keine Raser-Szene." Jedem Bürger-Hinweis ginge die Polizei aber nach und werde regelmäßig von sich aus aktiv. Am vergangenen Freitag fand eine Schwerpunktgeschwindigkeitskontrolle statt, auf der Theodor-Heuss-Straße, wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt.

(StadtSpiegel)