Müllplatz in Odenkirchen

Müllplatz in Odenkirchen

Das verwahrloste Grundstück liegt nicht weit entfernt vom Odenkirchener Bahnhof, aber eine schöne Visitenkarte fürs Viertel sieht anders aus. Anwohner Heribert Altgott schüttelt den Kopf und sagt: „Ein Saustall.“

Der 86-jährige letzte „echte Ruhrfelder“, wie er sich selbst bezeichnet, ist eigentlich ein ruhiger und verträglicher Zeitgenosse. Früher gab’s auch keine Probleme. „Das war immer ein schönes Grundstück an der Blankertzstraße mit einem schönen, einstöckigen Haus darauf“, sagt Heribert Altgott. Bis die alte Dame, die Eigentümerin, starb. Das Grundstück wurde verkauft, das Haus abgerissen. Eine Baufirma wollte Wohnungen errichten.

„Aber dann war das Schild im vorigen Jahr plötzlich weg“, erinnert sich Altgott, dessen Vorfahren seit dreihundert Jahren an diesem Ort leben, und der im Haus neben dem Grundstück wohnt. Die Fläche vergammelte. Auch der Kindergarten nebenan habe sich schon beschwert, hat Altgott gehört.

Sogar Ratten seien über das Grundstück gehuscht. Die Stadt stellte Fallen auf. Aber weiter passierte nichts. Altgott hat Beweisfotos vom Gelände gemacht und auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet.„Die Politiker wollen doch alle nächstes Jahr wiedergewählt werden.“

(StadtSpiegel)