Naturnah letzte Ruhe finden

Naturnah letzte Ruhe finden

Die letzte Ruhe im Wald finden – das macht das FriedWald-Konzept zukünftig auch im Elmpter Wald möglich. Bürgermeister Kalle Wassong und Vertreter der FriedWald GmbH trafen sich zu einem Rundgang und der letzten wichtigen Unterschrift.

Schlicht und naturnah, einheitlich, und vielleicht auch Geschmackssache – das sind die Gräber in den diversen FriedWäldern, die sich auf ganz Deutschland verteilen. In einer biologisch abbaubaren Urne kann die Asche Verstorbener an den Wurzeln eines Baumes begraben werden. Grabschmuck findet man in einem FriedWald nicht – lediglich eine kleine silberne Tafel mit dem Namen sowie Geburts- und Sterbetag des Verstorbenen sollen erinnern. „Wald soll Wald bleiben“, betont Petra Bach, Geschäftsführerin der FriedWald GmbH.

Insgesamt 64 FriedWald-Standorte gibt es bereits in Deutschland. Für den Kreis Viersen und auch die nähere Umgebung ist die etwas andere Ruhestätte im Elmpter Wald nun der erste Ort, an dem die individuelle Beisetzung möglich ist (der nächste FriedWald befindet sich bei Köln).

Vor mittlerweile zwei Jahren fand der erste Kontakt zwischen Bürgermeister Kalle Wassong und Vertretern der FriedWald GmbH statt. Nun tätigte Wassong die letzte benötigte Unterschrift – lediglich ein Genehmigungsverfahren stehe noch aus. Wassong erreichten bereits viele positive Rückmeldungen aus der Gemeinde und auch von außerhalb. „Die Leute zeigen bereits großes Interesse an der äußerst spannenden Alternative zum klassischen Friedhof“, sagt der Bürgermeister. „Ich denke, dass wir damit den Nerv vieler Menschen treffen.“

Generell sei die Nachfrage meist größer als das Angebot, so Bach. Dass das Konzept des FriedWalds so gut ankomme, erkläre sich die Geschäftsführerin wie folgt: „Es gibt Menschen, die ihre letzte Ruhe gerne naturnah finden möchten, andere möchten den Hinterbliebenen die Grabpflege ersparen.“ Letzteres sei im FriedWald kein Thema – diesen Job erledigt die Natur ganz allein. „Wir leben immer länger. Wenn jemand im Alter von 90 Jahren verstirbt, sind die Angehörigen meist auch schon im Rentenalter und können das Grab vielleicht auch nicht mehr lange pflegen“, erklärt die Geschäftsführerin.

Im nächsten Jahr soll es dann Waldinformationstage geben, die über die Beisetzung im Wald informieren sollen.

Träger des FriedWaldes ist dann zukünftig die Kommune – die Gemeindeförster kümmern sich somit um die Instandhaltung des Forstes.

(StadtSpiegel)