Neue "Gesamt" in Hauptschule

Neue "Gesamt" in Hauptschule

Der Trend zur Gesamtschule wird sich auch auf die Schullandschaft in der Stadt Korschenbroich niederschlagen. Die Stadt prüft jetzt die Einrichtung einer Dependance der Gesamtschule Kaarst-Büttgen im Gebäude der Hauptschule in Kleinenbroich.

Korschenbroich (rmb). Der Bildungsausschuss gab Bürgermeister Heinz Josef Dick die Zustimmung, diesbezüglich entsprechende Gespräche mit der Nachbarkommune zu führen. Dies hätte zur Folge, dass die Hauptschule keine Eingangsklassen mehr bilden darf und somit mittelfristig geschlossen wird.
Hintergrund sind die vorliegenden Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr 2015/16. Demnach erreicht die Hauptschule zwar die erforderliche Schülerzahl und kann als einzige ihrer Form im Rhein-Kreis Neuss wieder eine Eingangsklasse bilden, allerdings nur mit Hilfe von acht Förderschülern und drei Wiederholern.
Die acht Inklusionskinder des so genannten "Gemeinsamen Lernens" decken zudem alle drei Förderschwerpunkte ab. "Eine solche Mischklasse kann dem eigentlichen Erziehungsauftrag nicht mehr gerecht werden", sagte Walter Steinhäuser von der Bezirksregierung Düsseldorf im Ausschuss.
Man rät zur Dependance als zukunftssicherste Lösung: Die Gesamtschule würde am Teilstandort in Kleinenbroich alle Schulabschlüsse bis zur zehnten Klasse ermöglichen und mit der Oberstufe am Hauptstandort in Kaarst-Büttgen das Abitur nach dem G9-System anbieten, während das Gymnasium Korschenbroich am kürzeren G8 festhalten könnte.

Bereits heute besuchen Korschenbroicher Kinder in Kaarst die Gesamtschule. Es wurden für das laufende Schuljahr allerdings auch aus Kapazitätsgründen zehn Anmeldungen abgelehnt. "Wir haben die Entwicklung kommen sehen und wollten mit der Sekundarschule gegensteuern. Doch der Elternwille sprach dagegen", so Bürgermeister Dick. Vor zwei Jahren scheiterte das Bestreben an zu wenigen Anmeldungen.
Eine Elternbefragung zur Bedarfsklärung wird es nun wieder geben, denn um eine Zweigstelle der Gesamtschule Kaarst-Büttgen einrichten zu können, müssen 50 Anmeldungen von Korschenbroicher Kindern für eine erforderliche Zweizügigkeit der Dependance vorliegen. So viele waren es damals auch bei der Sekundarschule — allerdings wären hierfür 75 erforderlich gewesen. Das kommende Schuljahr betrifft dies allerdings nicht.