Dülken: Neues Leben durch Bühnenkunst

Dülken : Neues Leben durch Bühnenkunst

Auch wenn sich in Dülken in den letzten Wochen und Monaten einiges getan hat: Das Problem der zahlreichen Leerstände und den damit verbundenen, gähnend leeren Schaufenstern ist weiterhin offensichtlich.

Die Hoffnungen auf eine Belebung der Altstadt liegen vor allem auf der Edeka-Eröffnung, die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Andreas Goßen wollte sich so lange allerdings nicht gedulden.

Vor allem die leeren Schaufenster von drei früheren Geschäften, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur neu entstehenden Passage zwischen Westwall und Lange Straße befinden, waren dem Leiter des DülkenBüros ein Dorn im Auge.

Mit seiner Idee, die Schaufenster künstlerisch zu gestalten, wendete er sich an das Dülkener Orpheum, das nicht nur für sein Bühnenprogramm, sondern auch für die künstlerisch hochwertigen Bühnenkulissen bekannt ist. Die Bühnentruppe des Vereins und ihre frühere künstlerische Leiterin, Henriette Janssen-Klaar, erklärten sich sofort dazu bereit, die Leere mit neuem Leben zu füllen. Nachdem Goßen Kontakt zum Eigentümer Liebich und der Objektbetreuungsfirma (Haus- und Gewerbeservice Ilbertz) der Fläche aufgenommen hatte, konnte er grünes Licht für die Verschönerung der Leerstände geben.

Die Bühnenmannschaft verbaute an einem Abend zahlreiche Elemente vergangener Bühnenshows. So zeigt ein Schaufenster auf mehreren Metern Breite das bekannte Gemälde "Der letzte Ritt um die Mühle". Henriette Janssen-Klaar hatte sich das Original zum Vorbild genommen und in dem ihr eigenen Stil umgesetzt. Ein besonderer Blickfang ist aber das Schaufenster an der Ecke Lange Straße / Börsenstraße. Hier wurde eine "Berliner Ecke" installiert, samt Litfaßsäule, Wegweisern, Straßenlaternen und einer urigen Theke. Einen weiteren Abend nutzte Janssen-Klaar um die Aufbauten mit viel Liebe zum Detail zu verfeinern.
Typisch Orpheum, kommt auch diese Dekoration nicht ohne einen augenzwinkernden Seitenhieb auf die Viersener aus. Sämtlichen, auf den Barhockern sitzenden, Schaufensterpuppen fehlt der Kopf.

"Sie stellen die oftmals kopflosen Viersener dar", erklärt Günther Kamp. Der Orpheumspräsident erläutert die Beweggründe für das Engagement seines Vereins: "Wir fanden die Idee toll, weil wir uns Dülken nun einmal verbunden fühlen. Wir möchten, dass Dülken in der vorkarnevalistischen Zeit entsprechend dekoriert ist."