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Nicht alles ist wirklich Grippe

Nicht alles ist wirklich Grippe

Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik bei der Kreishandwerkerschaft ist für verschiedene Fernsehanstalten und den Extra-Tipp immer in Sachen Fehlersuche unterwegs, wird nicht müde, die Leser vor Gefahren durch Kohlenmonoxid zu warnen.

Kohlenmonoxid ist tückisch. Es riecht nach nichts und ruft bei einer Vergiftung erstmal grippeähnliche Symptome hervor. Und so manch einer, der unter leichten Kopfschmerzen Schwindel, Übelkeit und Kurzatmigkeit leidet, kommt nicht darauf, dass er eine Kohlenmonoxidvergiftung haben könnte. „Besonders gefährlich ist die Übergangszeit“, sagt Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik, denn wenn es draußen nicht mehr ganz so kalt sei, versuchten manche, ohne Heizung, dafür aber mit fest verriegelten Türen und Fenstern auszukommen.

Das ist nicht nur heiztechnisch uneffektiv, sondern verhindert auch, dass mögliches Kohlenmonoxid nach draußen entweichen kann. Allein in den vergangenen sechs Monaten seien 14 Menschen durch Kohlenmonoxidvergiftungen gestorben. Im schlimmsten Fall führt eine Vergiftung nämlich zu plötzlichem Zusammenbruch, Ohnmacht und Tod.

Wenn festgestellt wird, dass die „Grippe“-Symptome immer verschwinden, wenn man das Haus verlässt, sollte unbedingt das Thema Kohlenmonoxid im Hinterkopf behalten werden.

Verursacht wird zu viel Kohlenmonoxid in der Raumluft durch defekte Heizungsanlagen und Kamine, Wartungsfehler, den Einsatz von Geräten mit Verbrennungsmotoren bei unzureichender Belüftung, durch den Betrieb von Holzkohlegrills auf Balkonen und in Wohnungen, beim Einsatz von gasbetriebenen Geräten in geschlossenen Räumen, wie etwa Heizpilzen und Heizstrahlern.

Neben der vorschriftsmäßigen Wartung ist daran zu denken, dass Zuluftöffnungen in Türen und Wänden immer frei gehalten werden müssen. Vorbeugend sollte bei Gasthermen in Wohnungen täglich quer gelüftet werden. Vorsicht auch bei der Verwendung von Haarspray im Bad: Die Brennsteuerung von im Bad installierten Gasthermen könnte verkleben.

(Report Anzeigenblatt)