1. Städte

Notfalldosen für Patienten verteilt

Notfalldosen für Patienten verteilt

Wenn die Rettung aus dem Kühlschrank kommt:

Johanna-Etienne-Krankenhaus verteilt Notfalldosen.

Rhein-Kreis Neuss.

Wenn Rettungssanitäter oder Notärzte gerufen werden und zu einem Notfallpatienten in die Wohnung kommen, zählt jede Minute. Um professionell helfen zu können, brauchen die Retter viele wichtige Informationen. Die Suche nach Angaben zu Vorerkrankungen, Medikamenten, einem Notfall-Kontakt oder einer Patientenverfügung kostet dabei oft wichtige Zeit, die gravierende Folgen haben kann. Für die Patienten des Johanna-Etienne-Krankenhauses ist das nun Vergangenheit, denn ab sofort erhält jeder Patient bei seiner Entlassung kostenlos eine so genannte Notfalldose.

„Eine kleine Dose, in der wichtige medizinische Informationen hinterlegt sind: Die Idee ist zwar nicht neu, aber einfach und genial“, erläutert Paul Kudlich, Geschäftsführer des Krankenhauses. Man habe das Projekt sofort begeistert unterstützt, unterstreicht Paul Kudlich, „denn im Krankenhaus wollen wir Leben retten und diese kleine Maßnahme leistet einen Anteil dazu.“

Brisant wird es gerade dann, wenn, wie bei einem Herzinfarkt, jede Sekunde zählt oder der Patient nicht mehr auf die Fragen der Einsatzkräfte antworten kann. „Für die Erstversorgung und die Weiterbehandlung im Krankenhaus ist jede Information wichtig, da die Behandlungen bestmöglich ineinandergreifen müssen“, erklärt Notärztin und Leiterin der Zentralambulanz Dr. Annika Stollenwerk. „Es erleichtert die Arbeit vor Ort und die Weiterbehandlung im Krankenhaus ungemein, wenn dem Rettungsteam medizinische Daten vorliegen.“

Daher enthält die grün-weiße Notfalldose ein Informationsblatt, auf dem aktuelle Angaben zum Gesundheitszustand, zu Allergien, Medikamenten, zur Krankenkasse, zu Kontaktdaten, zur Patientenverfügung, zur Versichertennummer und weitere Einzelheiten freiwillig vermerkt werden sollen. Diese Dose wird anschließend in die Kühlschranktür gestellt, damit sie sofort gefunden werden kann. Zwei Aufkleber, von innen an der Wohnungstür und auf dem Kühlschrank, dienen dem Rettungsdienst als Hinweis, dass der Patient als Besitzer dieser relevante Informationen hinterlegt hat.

  • Dieter-Thomas Kuhn kommt mit seiner Kapelle
    Interview mit Dieter Thomas Kuhn - Konzert am 3. August im SparkassenPark Mönchengladbach : „Wir sind in den 70ern hängen geblieben“
  • Der Besuch im Düsseldorfer Landtag brachte
    Schützen besuchen den Landtag : Politik hautnah erleben
  • Die Verantwortlichen um Landrat Andreas Coenen
    „DeinRadSchloss“ im Kreis Viersen : 113 neue Fahrradboxen

Ausgehend von Bremen verbreitet sich das Konzept der Notfalldose allmählich im Bundesgebiet – in NRW ist es beispielsweise im Siegerland bereits erfolgreich gestartet. In der Region Niederrhein sind die St. Augustinus-Kliniken die ersten, die in drei Einrichtungen – neben dem Johanna-Etienne-Krankenhaus auch im Mönchengladbacher Krankenhaus Neuwerk und in der Niederrhein-Klinik Korschenbroich – zeitgleich das Projekt ,Notfalldose‘ einführen und zunächst ihren Patienten kostenlos zur Verfügung stellen. Nach der Sommerpause erhalten auch die knapp 5.000 Beschäftigten des Unternehmensverbunds ihre eigene Notfalldose für den Kühlschrank.

(Report Anzeigenblatt)