Nudeln so gut wie Bargeld

Nudeln so gut wie Bargeld

Gute Taten sind nicht nur etwas für die Weihnachtszeit, dachte sich der Elternrat der Kindertagesstätte „Kinderinsel“ in Neuwerk und sammelte vor den Sommerferien zum zweiten Mal Lebensmittelspenden für Obdachlose.

Der Verein Wohlfahrt e.V. freute sich über vier große Kartons mit Nudeln, Reis und Co.

„Wir wollten den Kindern auch abseits von Sankt Martin den Gedanken des Teilens näher bringen. Wir haben erklärt, dass es uns gut geht und wir deshalb etwas abgeben können, von dem, was wir haben. Das haben die Kinder auch verstanden und bei den Größeren konnte man sehen, wie sie sich Gedanken gemacht haben“, freut sich Christa Verlinden, Leiterin der Kinderinsel.

Anschaulich und mit viel Einfühlungsvermögen erklärte Martin Dalz, Geschäftsführer des Vereins Wohlfahrt, den Kindern, dass nicht jeder ein Zuhause habe, wo es warm und trocken sei und eine Mama sich liebevoll um einen kümmere.

Der Verein Wohlfahrt betreut in Mönchengladbach zwei Einrichtungen für Wohnungslose: das Anna-Schiller-Haus in der Bettrather Starße als stationäre Einrichtung für Männer und das Bruno-Lelieveld-Haus in der Erzbergerstraße als Tagestreff für alle Menschen in Notsituationen.

Viele Menschen erleben Ereignisse, die sie traumatisieren und aus der Bahn werfen. Es sind nicht bloß Bettler und Drogenabhängige, sondern Menschen mit Schicksalen, die keinen anderen Ausweg gefunden haben.

Sich um diese Menschen zu kümmern hat sich der Verein Wohlfahrt zur Aufgabe gemacht. „Das Wichtigste ist mir, ein Verständnis dafür aufzubauen, dass es verschiedene Lebenswelten gibt. Viele, die bei uns ankommen, sind völlig mittellos. Wir helfen den Menschen dabei, zum Beispiel einen Personalausweis zu beantragen, um damit dann auch finanzielle Grundsicherung erhalten zu können. Das kann aber einige Wochen dauern. Die Lebensmittelspenden sind unter anderem dazu gedacht, diese Zeiten zu überbrücken“, so Dalz.

Die Finanzierung der Einrichtungen wird zum größten Teil von der Stadt geleistet, die auch Sorge für ihre wohnungslosen Mitbürger tragen muss. Dennoch verbleibt ein nicht unerheblicher Teil der Kosten, der nur über Spenden finanziert werden kann.

„Geldspenden sind uns natürlich am liebsten, weil sie universell einsetzbar sind und wir davon das bezahlen können, was gerade benötigt wird. Aber eine Kiste Nudeln ist für uns so gut wie Bargeld, wenn wir für bis zu 80 Menschen ein Mittagessen zubereiten“, meint Dalz.

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Pädagogin Christa Verlinden erklärt dazu: „Für die Kinder ist eine Kiste Lebensmittel greifbarer als eine Geldspende unter der sie sich wenig vorstellen können.“ Für das nächste Kindergartenjahr sind in der Kinderinsel ein Spendenlauf und weitere Sammelaktionen geplant.

(StadtSpiegel)