Ohne Sorgen durchschlafen

Ohne Sorgen durchschlafen

Eine Korschenbroicherin setzt sich seit Jahren für eine arme Familie in Kroatien ein. Der Familienvater, ein Kriegsflüchtling, sucht dringend Arbeit.

Es ist fünf Jahre her: Irina Malic (Name von der Redaktion geändert) aus Korschenbroich machte Urlaub in Kroatien und beobachtete einen jungen Mann, der Tag für Tag viele Kilometer zu Fuß unterwegs war, um Besorgungen zu machen. Irgendwann fasste sich Malic ein Herz, sprach mit dem jungen Mann und hörte sich seine traurige Geschichte an. Noch heute kommen ihr die Tränen, wenn sie diese Geschichte erzählt.

Der Mann (heute 49 Jahre jung) verliert im Bosnien-Krieg seinen Job und seine Habe, flieht mit seiner Familie nach Kroatien. Dort schlägt er sich mit Gelegenheitsjob durch, aber: „Hier betrügt jeder jeden. Ich bekomme 450 Euro Lohn und muss 300 Euro für Miete berappen. So reicht das Geld weder fürs Leben, noch fürs Sterben. Mein größter Wunsch ist es, einmal eine Nacht ohne Sorgen durchzuschlafen.“

Irina Malic unterstützt seit jener Zeit die Familie: Sie kauft für die Kinder Schulbücher und schickt immer wieder gebrauchte Kleidung nach Kroatien. Die Familie ist dankbar dafür, aber es reicht vorne und hinten nicht. „Es ist schon traurig, dass es noch solche armen Menschen in Europa gibt“. Jetzt sucht die Korschenbroicherin, seit 34 Jahren lebt sie in der Stadt, Arbeit für den Elektrotechniker: „Er würde alles machen. Es muss nur eine anständige Arbeit bei einem anständigen Arbeitgeber sein“, sagt sie. Sie würde sich sehr freuen, wenn der Bosnier hier Arbeit finden würde und seine Familie nachholen könnte: „Auch seine Frau ist sehr fleißig und würde sofort Arbeit finden. Die Kinder haben nur Einsen und Zweien auf dem Zeugnis. Um die mache ich mir keine Sorgen. Die fassen hier schnell Fuß.“

Nun hofft sie, dass ein sozial eingestellter Unternehmer diesen Artikel liest und sich bei unserer Zeitung meldet. Arbeitsangebote leiten wir gerne weiter. Schreiben Sie uns an c.sochart@stsp-lokal.de

(StadtSpiegel)