Der Meerbuscher Gospelchor Spirit of Joy eroberte gemeinsam mit Sweet Chariot die Herzen der Amerikaner: one voice, one heart, one love, to one God

Der Meerbuscher Gospelchor Spirit of Joy eroberte gemeinsam mit Sweet Chariot die Herzen der Amerikaner : one voice, one heart, one love, to one God

Die Gospelchöre Spirit of Joy, Meerbusch, und Sweet Chariot, Düsseldorf, sind zurück von ihrer Florida Tournee. Die Büdericherin Gabi Klinkhammer berichtet dem Extra-Tipp Meerbusch von der fast zweiwöchigen Reise durch Florida.

Unter dem Motto „With one voice, one heart, one love, to one God“ tourten Mitglieder der Gospelchöre Sweet Chariot aus Düsseldorf und Spirit of Joy aus Meerbusch vom 5. bis 17. Februar durch Florida.

Aus dem kalten Deutschland kommend wurden die über 60 Gospelsänger, Chorleiterin

Angelika Rehaag und die mitgereiste Band am Fort Myers Airport bei strahlenden

Sonnenschein und knapp 20 Grad von Tourmanager Lennie Swearingen erwartet.

Außerhalb 14 geplanter Auftritte, genossen die Sänger bereits einen Tag nach ihrer Ankunft einen Workshop mit Sister Geraldine Watlington in Plant City. Voller Energie vermittelte die Profisängerin den Gospel „The Storm is passing over“, der im direkt anschließenden

Konzertabend ins Repertoire aufgenommen wurde. Ein kleines „warm up“ für die folgenden, anspruchvollen Tage.

Jeder Tag war ein besonderer Tag. Die Tourneemanager Lennie Swearingen und William

Sanders, die in der Musik- und Gospelszene keine Unbekannten sind, haben im Laufe vieler

Jahre ein breites Netzwerk und gute Verknüpfungen diverser Gemeinden aufgebaut. Sie ermöglichten, dass die „weißen Gospelchöre“ mehr als einen Service (Messe) erleben durften.

Der Tourneeplan führte durch die Städte Plant City, Tampa, Mulberry, St. Petersburg,

Orlando, Palmetto und Lakeland. Tiefe Eindrücke hinterließen die verschiedenen Glaubensrichtungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Baptisten und Afrikanischen Methodisten sowie der unglaublich herzliche Empfang in der Ministry of Spirit & Truth Gemeinde (MOSAT) in Tampa.

Jede Gemeinde kochte im Anschluss an die Messe oder das Konzert für alle Gospelsänger und lud zum gemeinsamen, traditionellen Essen ein. Die kleine Geste, der Händedruck einer schwarzen Hand und sei sie noch so klein – Gospelmusik verbindet und berührt.

Alljährlich wird in den Vereinigten Staaten im Februar der Black History Month gefeiert. Die Feierbewegung wurde 1926 von Dr. Carter G. Woodson initiiert, womit er die breite Öffentlichkeit auf den Beitrag von Afroamerikanern zur Geschichte ihres Landes aufmerksam machen wollte. Woodson wählte den Februar deshalb, weil in diesem Monat Abraham Lincoln, Frederick Douglass und Langston Hughes geboren wurden. Das Wissen um diese Tradition war einer der Gründe, die Reise in diesen Zeitraum zu legen.

  • Der Gospelchor „Joy & Peace“.⇥Foto: Peter
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    Benefizkonzert : Gospel: 6.600 Euro für Tafel
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    Auftritt in Heilig-Geist-Kirche : Gospelchor „Spirit of Joy“ gibt ein Benefizkonzert

Spontan wurde am 15. Februar die Teilnahme beim Festival „Black Heritage Gospel Concert“ in Plant City eingebaut. Drei gesungene Gospelsongs reichten aus, um die Mitwirkenden von den Plätzen zu reißen. Die Verwunderung der einheimischen Gospelsänger war überwältigend, als die Europäer ihre Lieder kraftvoll sangen.

Der letzte Konzertabend war für alle ein Geschenk. Die MOSAT-Kirche bot gerade einmal

Platz für alle Sänger. Die Kirche gleicht eher zwei großzügigen Doppelgaragen. Die Energie und Lautstärke des Konzertabends stellte jeden stimmungsvollen, deutschen Festzeltabend in den Schatten. Kleine Kinder boten spontan zu den gesungenen Gospelliedern Praise Dance Darbietungen. Es gab zahlreiche Momente, in denen die Sängerinnen und Sänger feuchte Augen bekamen. Die Erlebnisse lassen sich kaum in Worte fassen.

Freie Stunden wurden durch Shoppen, einen Ausflug zum Hillsborough State Park und zum Clearwater Beach gefüllt. Es kam keinerlei Langeweile auf und die Chorgemeinschaft darf noch lange von vielen eindrucks- und stimmgewaltigen Augenblicken zehren. Stunden in denen viel gelacht wurde, in denen viel Persönliches ausgetauscht wurde und in denen letztendlich auch jeder sich mit seinem Glauben auseinandergesetzt hat. Alle freuen sich bereits auf eine hoffentlich nächste USA Tournee. Mit dem Zitat eines farbigen Pfarrers aus Orlando im Ohr, „wenn es mehr solcher Besuche von vielen Menschen, egal ob weiß oder schwarz gäbe, wäre mehr Frieden auf Erden“, verabschiedeten sich die Gospelsänger von Sweet Chariot und Spirit of Joy am Flughafen in Miami von Tourneemanager Lennie Swearingen und seiner liebenswerten Frau Karen – denen der Abschied sichtlich schwer fiel.

(Report Anzeigenblatt)