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Ortsgespräch im Wasserwerk

Ortsgespräch im Wasserwerk

Wie kommt das Trinkwasser nach Hause? Beim "Ortsgespräch" des Brüggener Wirtschaftsforums warfen rund 60 Brüggener Unternehmer einen Blick hinter die Kulissen des Wasserwerks der Gemeindewerke Brüggen.

Unmittelbar vor einem Spiel der Fußball-Nationalmannschaft kann Peter Heyer im Wasserwerk auf seinem Monitor erkennen, dass es gleich losgeht. Der Mitarbeiter der Gemeindewerke sieht am Ausschlag in seiner Grafik, dass der Wasserverbrauch in Brüggen nach oben schießt. Kurz vor dem Anpfiff gehen die Fußballfans zu Hause halt noch einmal zur Toilette. Das bleibt im Kontrollraum des Wasserwerks nicht unentdeckt.

2 200 Kubikmeter Wasser fördern die Gemeindewerke Brüggen im Durchschnitt pro Tag. "Jetzt im Sommer sind es 4 000 Kubikmeter", erläutert Wassermeister Torsten Schröder während des Ortsgesprächs. Er und Peter Heyer führen je eine Gruppe von Gästen durch das Wasserwerk, das aus zwei Gebäuden besteht. Der neuere Teil mit elektronischer Überwachung der insgesamt vier Tiefbrunnen und zwei großen Wasserspeichern wurde 1999 gebaut. In der Leitwarte deutet Torsten Schröder auf die Lämpchen, die auf dem Schaubild leuchten: "Im Moment arbeiten zwei Brunnen und eine Filterstraße. 375 Kubikmeter Wasser gehen gerade pro Stunde an die insgesamt 5 500 Brüggener Haushalte raus."

Kurz darauf zeigt Schröder den Besuchern die Filterhalle, in denen das aus 75 Meter Metern Tiefe geförderte Wasser von Eisen und Mangan befreit wird. Wie stellen die Gemeindewerke sicher, dass ihr Wasser sauber ist, will ein Teilnehmer wissen. "Wir führen einmal im Monat eine mikrobiologische Untersuchung durch und zweimal im Jahr eine chemische", erklärt der Fachmann.

Jemand aus der Gruppe hakt nach: "Und was ist, wenn zwischendurch etwas passiert?" Schröder kann den Fragesteller beruhigen: Die Gemeindewerke gehen auf Nummer sicher. "Das Wasser wird ständig beobachtet. Wenn es plötzlich trüb würde, könnte das auf eine Verkeimung hinweisen und wir würden sofort reagieren."


Überrascht sind die Besucher, als sie nach dem Thema Nitrat fragen: Der Anteil des Nitrats im Grundwasser stagniere seit einigen Jahren, berichtet Schröder — das hatten viele nicht erwartet. Das in den vier Tiefbrunnen geförderte Wasser weise unterschiedliche Nitrat-Konzentrationen auf. "Wir mischen das Wasser aus den verschiedenen Brunnen und können so die gesetzlichen Grenzwerte deutlich unterschreiten", versichert der Technische Leiter der Gemeindewerke. 50 Milligramm pro Liter dürfte das Wasser haben. "Wir halten konstant um die 25 Milligramm", betont Schröder.

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Zu Beginn des Ortsgesprächs hat Nico Lottmann, Geschäftsführer der Gemeindewerke Brüggen, sein Unternehmen vorgestellt. "In den letzten Jahren haben wir uns vom klassischen Wasserversorger zum Mehrspartenbetrieb entwickelt", sagt Lottmann nach der Begrüßung durch Organisator Hermann Schröder (Kulturforum Schloss Dilborn). So bieten die Gemeindewerke inzwischen ökologischen Naturstrom an, der aus Wasserkraft gewonnen wird. Hausbesitzer können beim Unternehmen im Rahmen des Programms "Mein Sonnendach" eine Solaranlage mieten. Zudem haben die Gemeindewerke ein Glasfasernetz für die Brüggener und Brachter Gewerbegebiete gebaut. Unternehmen können über den Dienstleister Systemec einen schnellen Internetanschluss erhalten, wie Geschäftsführer Jos Derkx beim Treffen des Wirtschaftsforums erläutert.

(StadtSpiegel)