Ostafrika braucht dringend Hilfe!

Ostafrika braucht dringend Hilfe!

Ostafrika braucht jetzt mehr Hilfe als je zuvor: „Es ist ein schleichender qualvoller Tod.“

20 Millionen Menschen drohen zu verhungern. Besonders dramatisch ist die Lage im Südsudan. Infolge der Dürre und des Bürgerkriegs ist die medizinische Versorgung zusammengebrochen. Aber auch in Somalia, Nigeria und Jemen drohen Hungerkatastrophen. „Der Hunger macht die Menschen schwach und krank. Wir müssen die Hilfe daher für Ostafrika weiter verstärken, damit im 21. Jahrhundert keine Menschen durch Hunger sterben müssen“, sagte Dr. Bärbel Kofler, Beauftragte der Bundesrepublik für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt.

Sie besuchte das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action medeor in Tönisvorst, um sich über die humanitäre Hilfe der Organisation in der Krisenregion zu informieren. Sie ist seit Juni 2016 Beiratsmitglied. „Es erfüllt mich mit großer Sorge und Unverständnis, dass es die Weltgemeinschaft nicht schafft die Finanzierungslücke von über 15 Milliarden US-Dollar zu schließen. Ebenso fehlt es an einem gemeinschaftlichen und bedingungslosen Eintreten und Respekt für die Einhaltung des Humanitären Völkerrechts. In der Folge kann Hilfe nicht in allen Gebieten, wo sie benötigt wird, erfolgen. Eine Schande für die Weltgemeinschaft.“

Eigentlich kann ein Mensch bis zu drei Monate Hunger aushalten – wenn er gesund ist und genug Wasser trinken kann. „Mit anhaltender Dauer des Hungerns lässt die Barrierefunktion der Haut nach, das Immunsystem wird schwächer, Entzündungen breiten sich aus und der Körper baut Muskeln ab“, sagt Stefan Marx. Der Mitarbeiter von action medeor war in den drei vergangenen Wochen erneut im Südsudan. „Kinder sehen dann aus wie sehr alte Leute. Es ist ein schleichender qualvoller Tod. Diese Bilder vergisst man nicht und fragt sich, wieso die Welt so ein Leid zulässt.“ Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die Hilfslieferungen noch vor der Regenzeit in den besonders betroffenen Regionen ankommen.

action medeor hatte schon im vergangenen Jahr auf die sich anbahnende Krise hingewiesen und bereits im Februar 2017 eine erste große Hilfssendung mit Spezialnahrung, Schmerzmitteln, Antibiotika und Mittel gegen Durchfallerkrankungen auf den Weg gebracht. Weitere Medikamentensendungen werden zurzeit im Tönisvorster Medikamentenlager gepackt. „Die Menschen müssen aufgrund der Dürre und der eskalierenden Kämpfe ihre Felder verlassen. Die Flucht endet oft in überlasteten Flüchtlingslagern. Auch hier fehlt es an allem. Durchfallerkrankungen und Infektionen breiten sich rasch aus“, sagt Stefan Marx. „Jeder Euro, der gespendet wird, hilft.“ Für die Hilfe in Ostafrika und insbesondere im Südsudan ist action medeor dringend auf Spenden angewiesen.

(Report Anzeigenblatt)